Riesch scheidet aus, Vonn holt weiter auf
Spindlermühle (dpa) - Nach nur wenigen Slalom-Schwüngen war für Maria Riesch das Wochenende in Spindlermühle endgültig verpatzt. Nach ihrem Beinahe-Aus im Riesentorlauf und nur zwei Punkten ging die Skirennfahrerin vom SC Partenkirchen im Torlauf nach einem Ausrutscher im Finale gänzlich leer aus.
„Im ersten Durchgang konnte ich es grad noch retten, jetzt nicht mehr“, sagte die 26-Jährige nach dem Sieg von Marlies Schild. Die Österreicherin sicherte sich damit auch die Kleine Kristallkugel, die Riesch zuvor zweimal in Serie gewonnen hatte. „Es war nicht mein Wochenende, es ist irgendwie gar nichts gelaufen. Aber das zeigt wie schnell's gehen kann im Sport oder im Skisport speziell.“
Die deutsche Doppel-Olympiasiegerin hofft, dass das Pendel beim Saisonfinale an in der Schweiz wieder zu ihren Gunsten ausschlagen wird. 23 Punkte Vorsprung sind es noch für Riesch, 400 werden noch vergeben - die aktuellen Ergebnisse sprechen für Lindsey Vonn. Die Amerikanerin wurde beim Riesentorlauf Dritte, im Slalom heimste sie als 16. ein paar Zähler ein. Sie werde bis zum Saisonende alles geben, betonte die Amerikanerin schon mehrfach - in Tschechien zog sie sich mit einer Änderung an ihrem Material das Missfallen Rieschs auf sich.
Weil Vonn lange die Sicherheit im Torlauf fehlte - bis zum Slalom an diesem Wochenende in Tschechien war sie fünfmal nacheinander im ersten Durchgang ausgeschieden - griff die Amerikanerin auf einen alten Schuh zurück. Der Ski-Schuh entspricht wohl dem Reglement, aber stammt nicht von ihrem Ausrüster. Vonn selbst hat den Materialtausch bislang nicht bestätigt, Riesch ihn aber nicht nur im Umkleidezelt beobachtet. Dann solle die Amerikanerin doch dazu stehen. „Das ist ein bisserl ne Verarschung“, meinte Riesch im ersten Ärger nach Durchgang eins. „Aber darum geht es ja nicht. Es muss jeder den Berg runterfahren, egal mit welchen Schuhen und Skiern.“
Im zweiten Durchgang durften auch sechs weitere Deutsche auf dem Slalom-Hang in Tschechien fahren, und am besten gelang das Susanne Riesch auf Rang acht. Katharina Dürr auf dem 13. Rang und Christian Geiger auf Platz 14, Fanny Chmelar als 21., Lena Dürr als 22. und Nina Perner auf dem 29. Rang punkteten damit im Weltcup. Neben Maria Riesch dürfen vier weitere deutsche Slalom-Damen beim Saison-Finale starten.
In der Schweiz möchte sich Viktoria Rebensburg, die wie Riesch als 500-Punkte-Fahrerin in allen Disziplinen starten darf, die Kleine Kristallkugel im Riesenslalom sichern. Es ist neben der Gesamtwertung die einzige Kristalltrophäe, die noch offen ist. Vonn hat in Abfahrt, Super-G und Super-Kombination gewonnen, den Glaspokal im Slalom sicherte sich am Samstag die Österreicherin Schild. „Ich fühl mich natürlich super, heute wieder ganz oben am Podium fühlt sich großartig an. Dass ich die Kugel schon vor dem letzten Rennen fix machen kann, hätte ich mir nicht gedacht. Ich bin überglücklich“, sagte die Weltmeisterin.