Sander mit persönlicher Bestleistung in Garmisch
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Andreas Sander raste beim Heim-Weltcup auf der Kandahar in Garmisch-Partenkirchen mit Rang acht zum besten Resultat seiner Karriere und haderte dennoch. „Ich bin schon zufrieden“, sagte der Westfale.
„Ich weiß nur, es wäre ein bisschen mehr möglich gewesen.“
Gemeinsam mit Andrej Sporn aus Slowenien fehlten Sander im Werdenfelser Land 0,69 Sekunden auf die Spitze. Die eroberte Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen mit Startnummer 30 und einer bärenstarken Fahrt, als alle Favoriten schon im Ziel und zum Teil auch hinter Sander gelandet waren. „Der Kilde ist ein Übertalent. Das Übertalent, das (Henrik) Kristoffersen im Technischen ist, ist Kilde im Speed“, lobte Sander.
Bei seinem ersten Weltcup-Sieg verwies der 23-Jährige den Slowenen Bostjan Kline (+0,22 Sekunden) und den WM-Dritten Beat Feuz aus der Schweiz (+0,24) auf die Plätze.
In der Sonne stehend applaudierte Sander dem Norweger und ärgerte sich dann wieder über seine Fehler. „Mit einer hohen Nummer und der selben Fahrt wäre ich sicher nicht in den Top 15. Das muss man sagen. Das ist Glück. Es hat mich einfach geärgert, dass ich in einem Flachstück am Super-G-Start was habe liegen lassen“, berichtete er, gab aber zu: „Das ist Jammern auf einem sehr hohen Niveau.“
Bislang waren zwei zehnte Plätze Sanders beste Karriere-Ergebnisse, und noch vor wenigen Monaten wäre er mit einer Platzierung vor Stars wie Super-G-Olympiasieger Kjetil Jansrud und Kitzbühel-Sieger Peter Fill überglücklich nach Hause gefahren. Ein konstant guter Winter hat die Ansprüche aber etwas nach oben geschraubt. Den Bezug zur Realität hat Sander dennoch nicht verloren.
„Es ist auf jeden Fall die beste Saison meiner Karriere. Es wird Tage geben, wo ich mit einem 20. Platz auch zufrieden sein soll“, betonte er. „Man braucht jetzt nicht meinen, ich kann jetzt jedes Mal unter die Top sieben oder acht fahren.“ Probieren aber wird er es aber.