Sturm in Gröden - Herren-Abfahrt abgebrochen
Gröden (dpa) - Wegen zu starken Windes ist die alpine Weltcup-Abfahrt der Herren im italienischen Gröden abgesagt worden. Nach 21 Skirennfahrern unterbrach die Jury das Rennen zunächst und stoppte es nach einem weiteren Startversuch endgültig.
„Das ist bitter für mich“, meinte Stephan Keppler, der nach seinem sechsten Rang im Super-G am Vortag erneut aussichtsreich auf dem siebten Platz lag. Dennoch konstatierte der 28-Jährige: „Heute ist wieder Windlotterie.“ Auch sein im Training starker Teamkollege Tobias Stechert fand den Stopp vor seinem Start zwar „sehr, sehr schade“, zeigte aber Verständnis: „Der Wind blies von oben bis unten, es ist schon o.k.“
Die französische Mannschaft, aus der zum Zeitpunkt der Entscheidung Johan Clarey und Adrien Theaux die ersten beiden Plätze belegten, empörte sich hingegen über die Entscheidung der Jury. „Ich will eine Erklärung“, forderte Clarey, „ich bin schon mehrfach bei solchen Bedingungen gefahren. Wenn wir eine größere Ski-Nation wären, hätte es keinen Startstopp gegeben.“ Günter Hujara, Renndirektor des Weltverbandes FIS, kündigte eine spätere Diskussion an.
Besonders die Schussfahrt von Didier Cuche glich bei böigen Bedingungen eher Windsurfen auf Schnee. „Es ist nicht gefährlich, also müsste man alle runterlassen“, meinte der Schweizer Weltmeister von 2009 dennoch.