Neureuther in Beaver Creek Zehnter - Dopfer 20.
Beaver Creek (dpa) - Zum großen Coup reichte es zum Abschluss der Nordamerika-Rennen nicht, Felix Neureuther hat sich nach mehrwöchiger Trainingspause aber Sicherheit für die nächsten Auftritte geholt.
Als Zehnter hatte der Skirennfahrer aus Partenkirchen in Beaver Creek in den USA 0,56 Sekunden Rückstand auf das Podest. Angesichts der Auswirkungen einer Knieverletzung war diese Platzierung aller Ehren wert. Der Sieg ging an den kroatischen Gesamtweltcupsieger Ivica Kostelic vor dem Italiener Cristian Deville und Marcel Hirscher aus Österreich. Fritz Dopfer, der zuvor mit Platz drei im Riesenslalom für Furore gesorgt hatte, holte sich als 20. zum fünften Mal Weltcup-Punkte im Slalom.
Ausgepumpt stützte sich Neureuther nach seinem Lauf im Ziel auf die Stöcke. Nach der Trainingspause hatte der Auftritt in den Rocky Mountains besonders viel Kraft gekostet. Die Reise habe sich aber „auf alle Fälle“ gelohnt, meinte der zweimalige Weltcupsieger, der immer noch gehandicapt ist. „Das Knie schmerzt nicht beim Rennfahren, aber umso mehr am Abend.“
Vor der kurzen Stippvisite in die USA war Neureuther wegen Beschwerden im rechten Knie behandelt worden. Er litt an einem Knorpelschaden im Knie, zudem verursachte ein Ödem Schmerzen. Trotz des Trainingsrückstands schlug sich der Partenkirchener schon im ersten Lauf wacker. „Ich bin ganz oben sehr gut gefahren. Im unteren Teil hat das Training gefehlt“, sagte der 27-Jährige über sein Weltcup-Comeback, bei dem ihm am Ende im dicht gedrängten Mittelfeld nur 0,36 Sekunden zu Rang vier fehlten. Auf die Riesenslaloms in Nordamerika hatte er wegen der Knie-Blessur verzichtet. „Fürs erste Rennen kann er von der Ausgangssituation zufrieden sein“, meinte Alpin-Direktor Wolfgang Maier.
Während Neureuther die Unsicherheit nach der Pause wegstecken musste, nahm Dopfer viel Selbstvertrauen aus den Riesenslalom-Weltcups mit. Zweimal Top-10, darunter das gefeierte erste deutsche Podest seit 1994, da ging er mit Schwung in den Torlauf. „Ich war zu aggressiv“, meinte der für den SC Garmisch startende Skirennfahrer nach dem ersten Durchgang. Im Finale fiel Dopfer zurück. Im Ziel schüttelte er über den Rückstand zwar enttäuscht den Kopf, insgesamt durfte er dennoch zufrieden nach Europa zurückreisen.
Nach 13 Rennen in Nordamerika kehren die deutschen Alpinen mit drei Podestplätzen, darunter ein Sieg von Viktoria Rebensburg im Riesenslalom von Aspen, nach Europa zurück. Dort geht es nach den wegen Schneemangels abgesagten Rennen von Val d'Isère erst am übernächsten Wochenende weiter. Die Herren fahren dann in Gröden und Alta Badia in Italien, die Damen in Courchevel/Frankreich.