Riesenslalom: Dopfer Siebter - Ligety siegt
Beaver Creek (dpa) - Fritz Dopfer hat sich zwei Tage nach seinem Überraschungscoup beim Riesenslalom in Beaver Creek weiter in guter Form gezeigt. Der 24-Jährige fuhr in den USA als Siebter erneut für den SC Garmisch in die erweiterte Weltspitze vor.
Der Sieg bei fast minus 20 Grad ging in Colorado an den Amerikaner Ted Ligety. Der Weltmeister holte sich seinen zehnten Weltcup-Erfolg vor dem Österreicher Marcel Hirscher (0,69 Sekunden zurück) und dem Norweger Kjetil Jansrud (0,78).
„Im zweiten Lauf habe ich wirklich viel riskiert“, sagte Ligety. Während der Amerikaner nach Rang vier im ersten Durchgang Boden gutmachte, verlor Dopfer einen Platz. „Ich kann mir den Rückstand nicht genau erklären“, sagte der gebürtiger Österreicher, der zum zweiten Mal in seiner Weltcup-Laufbahn in die Top Ten vorfuhr. 1,57 Sekunden betrug der Rückstand auf Sieger Ligety, 0,79 Sekunden auf das Stockerl. „Das war wieder eine gute Leistung“, lobte Alpin-Direktor Wolfgang Maier.
Auch wenn Dopfer selbst zunächst etwas enttäuscht war, durfte das Fazit nach den zwei Riesenslaloms in Übersee überaus positiv ausfallen. Denn mit dem dritten Rang am Sonntag hatte er für das erste Podest eines deutschen Riesenslalom-Herren seit Januar 1994 gesorgt. „Die letzten 24 Stunden habe ich realisiert, was da passiert ist“, sagte der Techniker. „Ich habe viele SMS bekommen, und viele Leute haben mich angerufen. Das tut wirklich gut, das ist die Anerkennung harter Arbeit“, sagte Dopfer. Seine Bestleistung bis dato war Rang zwölf.
Im klirrend kalten Beaver Creek - in der Nacht vor dem Rennen waren die Temperaturen gar auf minus 30 Grad gesunken - startete Dopfer am Dienstag erstmals als einer der ersten 15 ins Rennen. Im unteren Teil der Strecke fuhr der 24-Jährige im ersten Durchgang stark und ging als Sechstbester ins Finale. „Das Selbstvertrauen ist da“, betonte der Zollwachtmeister.
Dicht gedrängt lag das Feld vor dem Finale zusammen. Direkt vor Dopfer legte der Österreicher Hannes Reichelt die klare Bestzeit vor, an die der Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV) nicht herankam. Dennoch unterstrich Dopfer mit einer starken Vorstellung, dass der Erfolg vom Sonntag kein Zufallsprodukt war - auch wenn er am Ende noch einen Platz im Vergleich zum ersten Lauf verlor.
Passend zur allemal starken Vorstellung Dopfers kam ein Riesenslalom-Ergebnis aus Norwegen: Sein 19 Jahre alter Teamkollege Stefan Luitz holte sich in Trysil seinen ersten Europacupsieg.