Viertelfinal-K.o. für DSV-Team - Frankreich siegt
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Auch ohne Maria Riesch, Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl verkaufte sich die deutsche Mannschaft beim Team-Event gut. Nur knapp war Weltmeister Frankreich im Viertelfinale Endstation.
Bei vielen machte das junge Rennformat Lust auf einen Olympia-Einsatz.
Nach dem Lauf-Erfolg von Felix Neureuther ging der bange Blick des deutschen Quartetts zuerst zur Anzeigetafel. 2:2 stand es im Viertelfinale gegen Topfavorit Frankreich - zum Einzug in das Halbfinale fehlten dem 26-Jährigen, Fritz Dopfer, Lena Dürr und Veronique Hronek nur 18/100 Sekunden. Ohne seine drei „Golden Girls“ Maria Riesch, Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl, die zur Vorbereitung auf das Spezialrennen am Donnerstag pausierten, hatte sich die Mannschaft des Deutschen Skiverbandes (DSV) teuer verkauft.
„Echt schade, dass es so knapp nicht gereicht hat. Aber es war wirklich ein geniales Event“, sagte Neureuther über den in dieser Form erstmals bei einer WM gefahrenen Wettbewerb. Der Internationale Skiverband würde ihn in Sotschi 2014 gerne bei Olympia sehen. Der Sieg am Mittwoch in Garmisch-Partenkirchen ging an Frankreich, das im Finale wie gegen des DSV durch ein 2:2 mit der besseren Zeit weiterkam, vor Österreich und Schweden.
Neureuther bewertete seine Rennen als „gute Probe“ für Riesenslalom und Slalom - und auch sein Chef war mit dem Auftritt nicht unzufrieden. „Wir können sicher den Kopf hochhalten. Wir haben unser Bestes gegeben“, sagte der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier. „Auch wenn es a bisserl schade ist, dass wir wegen der Zeit ausgeschieden sind: So groß ist die Enttäuschung nicht, wir haben ein gutes Rennen gezeigt.“ Natürlich fehlten die drei Medaillengaranten, aber für Maier war das kein Thema. „Ob es besser gewesen wäre, wenn man mit den Dreien gefahren wäre, kann man nicht sagen. Es ist ein eigener Wettkampf Mann gegen Mann. Den muss man ebenso wie die engeren Torabstände erstmal bewältigen.“
Die Olympiasiegerinnen Riesch und Rebensburg sowie Weltmeisterin Hölzl waren aus gesundheitlichen Gründen nicht an den Start gegangen - der Lohn für die Pause soll eine Medaille am Donnerstag sein. „Wir sind ein starkes und schlagkräftiges Team“, sagte Riesch. Die gesundheitlichen Rückschläge minderten zwar die Aussichten, „aber trotzdem ist keine von uns abzuschreiben.“
In Runde eins des Team-Events wog das Fehlen der drei noch nicht schwer. Dürr, Dopfer und Hronek hatten das Quartett 3:0 gegen die Slowakei in Führung gebracht - dann ließ sich Neureuther als einziger DSV-Starter mit WM-Erfahrung auch nicht bitten und steuerte das 4:0 bei. „Man darf keine Runde locker nehmen“, sagte der 26-Jährige. Das tat die deutsche Auswahl auch nicht, aber im Viertelfinale war Frankreich trotzdem Endstation. Dürr und Neureuther hatten ihre Läufe gewonnen, Hronek verloren - und Dopfer war gestürzt. „Ich habe probiert, mein Bestes zu geben, leider bin ich ausgerutscht“, meinte der 23-Jährige vom SC Garmisch.
Trotz des ärgerlichen Ausscheidens gefiel dem Quartett das Format. Als Experte in der ARD fieberte Markus Wasmeier mit und sprach von einer „richtig guten Nummer“, auch weil man das „Nationendenken“ merke. „Das brauchen wir noch zum Einzelsport“, meinte der Doppel-Olympiasieger. Und auf der Tribüne schwärmte Ski-Legende Rosi Mittermaier unter vielen begeisterten Fans. „Es ist wahnsinnig spannend.“