Aufwärtstrend geht weiter: Wenzl im Sprint-Finale
Rybinsk (dpa) - Im russischen Winter erlebt der deutsche Skilanglauf einen neuen Frühling. Bei den Freistil-Sprints beim Weltcup in Rybinsk schafften die DSV-Athleten Platzierungen, von denen sie im bisherigen Saisonverlauf meilenweit entfernt waren.
Josef Wenzl (Zwiesel) gelang erstmals der Einzug in den Endlauf, er wurde beim Sieg des Russen Alexej Petjukow Sechster. Denise Herrmann (Oberwiesenthal) schied erst im Halbfinale aus und belegte Rang neun. Es gewann die Slowenin Vesna Fabjan.
„Es war ein Anfang, der Anlass zur Hoffnung gibt. Ich bin jedenfalls zufrieden“, meinte Bundestrainer Jochen Behle. Wenzl hatte sich erstmals in diesem Winter durchgekämpft, obwohl er schon in der Qualifikation leichte Probleme mit der Physis hatte. „Das hat mir sehr gefallen“, meinte Behle. Im Finale hatte Wenzl dann keine Kraft mehr, um in den Kampf um die Podestplätze eingreifen zu können: „Taktisch war ich in einer guten Position. Ich denke schon, dass ich gleichwertig war, aber es sollte heute nicht sein.“
Doch nicht nur mit Wenzl war der Coach zufrieden. „Denise Herrmann hat mit dem Halbfinal-Einzug ebenso überzeugt wie Daniel Heun oder Tobias Angerer“, sagte Behle. Angerer, am Vortag Vierter in der Doppelverfolgung, hatte im Viertelfinale Pech. In einem äußerst schnellen Lauf brach gleich zu Beginn ein Stock, er verlor den Anschluss und wurde Fünfter. „Ich habe mich schon etwas geärgert, denn ohne den Zwischenfall wäre ich sicher weitergekommen“, sagte Angerer.
Einen Rückschlag gab es für Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl). Im Feld der 34 Starterinnen belegte sie in der Qualifikation nur Rang 31 und schied mit 17 Sekunden Rückstand auf die Schnellste aus. „Ich kann nicht sagen, was los war, bin nur enttäuscht. Ich muss jetzt alles analysieren und es beim nächsten mal besser machen“, meinte die zweimalige Olympiasiegerin.
„Das war gar nichts“, betonte auch Behle. „Wir hatten im Trainingslager viele Sprints gemacht und schon dort gesehen, dass sie chancenlos ist. Heute passte gar nichts, und es zeigt deutlich, dass sie noch sehr weit weg ist“, bilanzierte der Bundestrainer.