Licht am Ende des Tunnels: Langläufer kommen
Otepää (dpa) - Bundestrainer Jochen Behle sieht Licht am Ende des Tunnels, Tobias Angerer freut sich auf die nächsten Wettbewerbe und Evi Sachenbacher-Stehle beginnt einen anstrengenden Wettlauf gegen die Zeit: Die deutschen Skilanglauf-Asse haben ein erstes Lebenszeichen gesendet .
Im estnischen Otepää gelang zwar lediglich Jens Filbrich (Frankenhain) über 15 Kilometer als Neunter ein Top-Ten-Ergebnis, doch die Auftritte von Angerer und Axel Teichmann (Bad Lobenstein) nach wochenlanger Wettkampfpause geben Grund zum Optimismus und wecken leise Hoffnungen für die Weltmeisterschaften.
„Es sieht besser aus als noch vor einer Woche. Wir haben fast alle wieder an Bord und auch das, was geleistet wurde, war in Ordnung“, meinte Behle. Zwar konnten in allen vier Wettbewerben, die von Marit Björgen (Norwegen/10 km), Petra Majdic (Slowenien/Sprint), Eldar Rönning (Norwegen/15 km) und Eirik Brandsal (Norwegen/Sprint) gewonnen wurden, keine Top-Platzierungen erreicht werden, doch die Rückstände waren so, dass den DSV-Läufern von allen Seiten Steigerungen bescheinigt werden konnten.
„Ich habe jetzt wohl den richtigen Weg eingeschlagen. Es macht wieder Spaß zu laufen und ich freue mich auf die nächsten Wettkämpfe“, sagte Tobias Angerer (Vachendorf), der mit Platz 16 sein bestes Saisonergebnis erlaufen hatte und seine körperliche und mentale Erschöpfung überwunden zu haben scheint.
Auch bei Teichmann geht es voran, wenngleich der Thüringer erneut in der Qualifikation zum Klassik-Sprint gescheitert war. „Wenn er da mal durchkommt, ist alles möglich. Ich hatte gehofft, dass er es hier schafft, aber es sollte wieder nicht sein“, meinte Behle. Im Distanzrennen hatte Teichmann eine Platzierung unter den besten zehn durch einen Sturz in der ersten Runde wohl ebenso vergeben wie durch ein Verlaufen. „Das ist ihm wahrscheinlich noch nie passiert. Aber er hat hervorragend reagiert, ist wie im Reglement vorgeschrieben umgedreht und dann sein Rennen zu Ende gelaufen“, berichtete Behle. Teichmann wurde 14.
Sorgenkind bleibt Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl). Sie konnte nach sechswöchiger Wettkampfpause keine Einstellung zum Wettkampf finden und wurde 37. „Ich hatte mir das etwas anders vorgestellt“, meinte die Team-Sprint-Olympiasiegerin von Vancouver. Mit einem Großteil der Mannschaft versucht sie nun im Trainingslager in Toblach in Form zu kommen. „Wir müssen da ganz viel an der Schnelligkeit und Spritzigkeit arbeiten. Etwas Basistraining konnte sie ja absolvieren, so dass wir nicht bei Null anfangen. Wir haben viel Arbeit vor uns und es wird mit Blickrichtung WM eng“, sagte Behle.
Bis auf Filbrich und Teichmann wird das gesamte Team in Südtirol am WM-Feinschliff arbeiten und dann in zwei Wochen im russischen Rybinsk eine Formüberprüfung vornehmen. Die beiden Thüringer absolvieren zunächst ein Heimtraining, nehmen an einem Volkslauf und möglicherweise an einem Alpencup-Rennen teil und steigen dann erst eine Woche vor der WM in Drammen wieder in den Weltcup ein.