Langlauf-Weltcup: Licht und Schatten beim Comeback
Otepää (dpa) - Aufatmen bei den Männern, weitere Sorgen um Evi Sachenbacher-Stehle: Die deutschen Top-Langläufer sind nach mehrwöchiger Krankheits- und Verletzungspause mit Licht und Schatten in den Weltcup zurückgekehrt.
Während die beiden Olympia-Zweiten Axel Teichmann (Bad Lobenstein) und Tobias Angerer (Vachendorf) im estnischen Otepää mit den Plätzen 14 und 16 über 15 Kilometer klassisch ein ordentliches Comeback feierten und Jens Filbrich (Frankenhain) als Neunter seine gute Form von der Tour de Ski erneut abrufen konnte, gab es für Sachenbacher-Stehle einen weiteren Rückschlag. Sie musste sich mit Rang 37 abfinden.
Erwartungsgemäß siegten erneut die Norweger. Marit Björgen deklassierte die Konkurrenz ein weiteres Mal in diesem Winter und holte sich ihren 43. Weltcup-Sieg. Damit übernahm sie die alleinige Führung in dieser Wertung von ihrer Landsfrau Bente Skari, die in Otepää als Technische Delegierte des Weltverbandes FIS fungierte. Klassikspezialist Eldar Rönning ließ sich den Sieg bei den Herren nicht nehmen.
„Mit dem Männer-Ergebnis können wir gut leben. Man muss ja sehen, wo wir herkommen. Da sind Siege oder Podestplatzierungen nicht möglich. Aber der Auftritt der Mannschaft und die Rückstände sind so, dass wir wieder etwas optimistischer in die Zukunft sehen können“, sagte Bundestrainer Jochen Behle. Er stellte seinen beiden bisherigen Sorgenkindern Teichmann und Angerer ein gutes Zeugnis aus. „Axel wäre locker unter die besten zehn gelaufen“, meinte Behle. Doch der Thüringer stürzte gleich in der ersten Runde und verlief sich dann wohl zum ersten Mal in seiner Karriere, musste umdrehen und verlor dadurch wertvolle Sekunden.
Angerer hatte zum Ende hin etwas glatte Ski, die ein Top-15-Resultat verhinderten. „Das war nach der langen Pause ein guter Start. Ich denke, ich habe den richtigen Weg eingeschlagen und freue mich jetzt schon auf die nächsten Rennen“, sagte Angerer.
Weiter Sorgen macht man sich im Langlauf-Lager dagegen um Sachenbacher-Stehle. „Das war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Aber nach der langen Pause bin ich erstmal froh, dass ich wieder im Weltcup zurück bin und Rennen laufen kann“, meinte die Bayerin. Ihr fehlte nach Behles Einschätzung jegliche Aggressivität und Kraft. „Aber das ist wohl nach sechs Wochen Trainingsausfall normal“, resümierte der Coach, der nun in den nächsten zwei Wochen mit ihr in Toblach intensiv trainieren wird. „Da legen wir vor allem Wert auf die Schnelligkeit“, bemerkte Behle.
Stefanie Böhler (Ibach), die seit Anfang Januar ebenfalls pausiert hatte, wurde über 10 km klassisch 16. und damit beste Deutsche. Katrin Zeller (Oberstdorf) belegte Platz 19. „Das sind normale Resultate, leider nicht herausragend“, sagte der Bundestrainer.