Die „langen Kanten“ der Skilangläufer

Falun (dpa) - Der 50-Kilometer-Wettbewerb, der als Abschluss auf dem Programm der 50. Nordischen Ski-WM steht, gilt als „Königsdisziplin“ der Skilangläufer.

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Schon bei der ersten WM 1924 in Chamonix stand dieses Rennen im Programm. Fälschlicherweise wird der Wettkampf oft als Skimarathon bezeichnet. Diesen gibt es als Extra-Wettkampfserie, unter anderen mit dem Engadin Skimarathon in der Schweiz, dem schwedischen Wasalauf und dem Magialonga in Italien.

Schweden stellt die mit Abstand meisten Sieger. 19 Mal wurden Läufer des diesjährigen WM-Gastgebers als Titelträger gefeiert. Der legendäre Sixten Jernberg trug sich gleich viermal in die Siegerliste ein. Einziger Deutscher, der über diese Distanz einen Titel gewann, war der Oberhofer Gerhard Grimmer, der 1974 in Falun Weltmeister wurde.

Bei den Frauen gibt es erst seit 1989 die lange Strecke - für sie 30 Kilometer. Da 2001 in Lahti der Wettbewerb wegen zu niedriger Temperaturen gestrichen wurde, gab es erst zwölf Weltmeisterinnen. Die Russin Jelena Välbe gewann dreimal.

Bei den Olympischen Winterspielen 1992 wurde der „lange Kanten“ revolutioniert. Bis dahin ausschließlich in der klassischen Lauftechnik ausgetragen, fand der olympische Fünfziger in Albertville erstmals als Freistil-Wettbewerb statt. Seitdem wechseln sich klassische und freie Technik bei Olympia und WM immer ab. Die nächste Veränderung erlebte die „Königsdisziplin“ 2005 in Oberstdorf. Um den Wettbewerb für den Fernsehzuschauer attraktiver zu machen, wurde er als Massenstart ausgetragen. Dies wurde ein Jahr zuvor bei der WM in Oberstdorf erstmals erprobt.

Die bislang letzte Veränderung gab es bei der WM 2009 in Liberec. In regelmäßigen Abständen können die Athleten ihre Ski wechseln. Damit soll verhindert werden, dass durch plötzliche Witterungsänderungen oder durch einen Fehlgriff in die Wachskiste die Sportler von vornherein chancenlos sind. Diese Neuerung fand bei den Aktiven von Anfang an großen Anklang und wird rege genutzt.