Norwegen siegt - Langlauf-Staffel der Damen WM-Sechste
Falun (dpa) - Marit Björgen feierte mit der norwegischen Fahne in der Hand sich und ihr Team. Beim Staffel-Sieg des Norge-Teams holte sich die beste Langläuferin der Gegenwart bei der Nordischen Ski-WM ihr insgesamt 14. WM-Gold und stellte damit den bisherigen Rekord der Russin Jelena Välbe ein.
Derweil suchten die deutschen Damen in Falun einmal mehr nach Erklärungen für einen medaillenlosen sechsten Platz. „Es ist unserer derzeitiger Leistungsstand. Es fehlt gerade an allem, auch am Glück. Wir sind unter unseren Möglichkeiten geblieben“, meinte Stefanie Böhler enttäuscht.
„Es hat hier in Falun nichts zusammengepasst, schade drum“, sagte Böhler, die als zweite deutsche Läuferin den Wettkampf aufgenommen hatte. Da war allerdings bereits alles gegen das DSV-Quartett in Sachen Medaille entschieden. Startläuferin Victoria Carl, für die in einer Formkrise befindliche Claudia Nystad ins Team gerutscht, war mit der Aufgabe doch überfordert. „Wir hatten gehofft, dass sie den Anschluss halten kann, aber nach zwei Stürzen war es eben nicht mehr möglich. Es war eine Riesenherausforderung für sie“, bemerkte Bundestrainer Frank Ullrich und nahm die Junioren-Weltmeisterin in Schutz. „Wir hatten keine Alternativen“, resümierte der Coach und dachte bereits an die schwierige Zukunft: „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir den Leistungsaufbau dann gestalten. Da wartet eine Menge Arbeit auf uns.“
Nachwuchs-Läuferin Carl war sehr enttäuscht. „Ich hätte mir gewünscht, besser mitlaufen zu können. Das Team hatte mir gesagt, dass es hinter mir steht, aber vor dem Start habe ich vor Anspannung gezittert“, erzählte die Thüringerin, die die Tempoverschärfung der Finninnen, Norwegerinnen und Schwedinnen nicht parieren konnte. 1:07 Minuten Rückstand bedeuten bereits die Vorentscheidung gegen die DSV-Staffel.
Da konnten auch die drei erfahreneren Läuferinnen nichts ausrichten. „Für Vici war es natürlich schwer: Erste WM, erste Staffel. Aber wir mussten es halt versuchen“, sagte Nicole Fessel, die wenigstens Platz vier im Visier hatte. „Ich habe versucht, am vorletzten Berg zu attackieren. Aber ich bin nicht weggekommen und dann fehlten mir auf der Zielgeraden die Kräfte“, sagte die Schlussläuferin aus Oberstdorf.
Ein weiterer vierter Platz wäre für Denise Herrmann zuviel des Schlechten gewesen. „Deshalb bin ich ganz froh, dass er das nicht geworden ist“, meinte die Oberwiesenthalerin. Ihrer Meinung nach hätten alle vier Läuferinnen in Top-Form sein müssen, um in den Medaillenkampf eingreifen zu können. „Platz sechs ist unser Leistungsstand bei dieser WM. Wir müssen überlegen, wie wir zukünftig wieder näher an die Skandinavierinnen herankommen können. Wir dürfen uns nicht mit dem zufriedengeben, was wir hier gezeigt haben“, betonte die größte deutsche Langlauf-Hoffnung für die Zukunft.