DSV-Läufer verkaufen sich bei Northug-Sieg teuer
Oslo (dpa) - Der unnachahmliche Antritt von Petter Northug hat Norwegen das dritte Langlauf-Gold bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Oslo gesichert.
Der zweimalige Olympiasieger setzte sich nach einem dramatischen Finish in der Doppelverfolgung über 30 Kilometer vor den beiden Russen Maxim Wylegschanin und Ilja Schernoussow durch. Tobias Angerer aus Vachendorf war bis zur Zielgeraden aussichtsreich im Rennen, musste sich dann aber mit Rang acht begnügen.
„Die letzten 500 Meter waren sehr hart. Da haben mich die Kräfte etwas verlassen. Meine Beine waren sehr schwer, da sind die anderen links und rechts an mir vorbeigeschossen“, erzählte Angerer, der während des gesamten Rennens im vorderen Drittel Präsenz zeigte und zeitweise sogar Führungsarbeit leistete. „Großes Kompliment an Tobias. Es war ein sehr langer Endspurt mit hohem Tempo. Er hat ein hervorragendes Rennen gemacht. Es ist natürlich so, dass es bei einer WM um Medaillen geht, aber unsere zwei haben gezeigt, dass sie mithalten können“, analysierte Behle.
Angerer war nicht ganz zufrieden. „Vor zweieinhalb Monaten hätte ich den achten Platz sofort unterschrieben. Aber wenn man so nah an einer Medaille dran ist, will man die Chance auch ergreifen. Ich muss aber das Ergebnis so akzeptieren“, meinte der Olympia-Zweite auf dieser Distanz. Die Enttäuschung war schnell verflogen, dafür sog Angerer die unglaubliche Stimmung auf: „So etwas habe ich noch nie erlebt und werde es auch nie mehr erleben. Davon kann ich meinen Kindern in 20 Jahren noch erzählen. Es war gigantisch“, schwärmte der Bayer.
Franz Göring aus Zella-Mehlis wurde starker Elfter, konnte nach einem sehr guten Rennverhalten aber das Höllentempo zum Schluss nicht mehr mitgehen. „Der letzte Kilometer war Wahnsinn. Ich habe nur gedacht: Du musst ins Ziel kommen, alles andere ist egal“, sagte der lange erkrankte Thüringer. Jens Filbrich (Frankenhain) wurde 30., Tom Reichelt aus Oberwiesenthal kam als 36. ins Ziel.