DSV-Springer gehen entspannt in zweite WM-Woche

Val di Fiemme (dpa) - Am WM-Ruhetag gönnten sich Severin Freund und Richard Freitag ein entspanntes Freizeitprogramm. Nach der erlösenden Bronzeplatzierung im Mixed wollten die beiden Zimmerkollegen ihre Akkus für die Medaillenjagd auf der Großschanze aufladen.

Der starke Auftritt bei der WM-Premiere an der Seite von Ulrike Gräßler und Carina Vogt, die am Montag glückselig die Heimreise antraten, soll die deutschen Top-Skispringern für die zweite Woche der Titelkämpfe in Val di Fiemme zusätzlich motivieren. „Die Medaille ist Ansporn, auch auf der Großschanze etwas zu holen“, erklärte Freund.

Für eine ausgelassene Party blieb daher keine Zeit. Stattdessen hieß es Beine hochlegen und abschalten. Denn die WM-Mission der DSV-Adler ist noch längst nicht beendet. „Es ist gut für Skisprung-Deutschland, die Medaille im Sack zu haben. Das gibt etwas mehr Ruhe. Aber wir haben noch zwei Medaillenchancen, und die wollen wir nutzen“, erklärte Bundestrainer Werner Schuster.

Die gelungene WM-Premiere im Mixed empfand er als doppelten Schub - sowohl für seine Athleten als auch für die junge Disziplin. „Ich glaube schon, dass es eine gute Alternative ist. Man sieht ja auch in anderen Sportarten wie Ski alpin oder Biathlon, dass die Mixed-Wettbewerbe im Kommen sind. Das gibt eine neue Perspektive für den Sport. Ich bin dafür, dass man das fortführt“, sagte Schuster.

Mit dieser Ansicht befindet sich der Coach, der das Damen-Duo mit seiner Kabinenansprache vor dem Springen tief beeindruckt hatte, in bester Gesellschaft. Auch die Athleten hatten viel Spaß. „Die Stimmung im Team war super, auch schon in der Vorbereitung. Wir haben zusammen gefrühstückt und dann gemeinsam Volleyball gespielt“, berichtete Gräßler und fügte hinzu: „Wir haben uns mit den Jungs auch im Container umgezogen. Das hat sehr viel Spaß gemacht.“

Damen-Bundestrainer Andreas Bauer war von dem spannenden Event ebenfalls begeistert. „Es war eine Werbung. Schade, dass der Wettbewerb bei Olympia in Sotschi nicht auf dem Programm steht“, sagte Bauer. Dank der Medaille fahre man „mit positiven Gedanken nach Hause“.

So weit ist es für Freund & Co. noch nicht. Sie wollen auch auf dem großen Bakken ihren Aufwärtstrend fortsetzen und Schusters größten Wunsch erfüllen. „Mein Traumziel sind zwei Medaillen. Das wäre der nächste Schritt in unserer Entwicklung“, hatte der Chefcoach vor der WM erklärt.

Die nächste Chance bietet sich am Donnerstag im Einzel, wo Freund und Freitag nach dem knapp verpassten Edelmetall auf der Normalschanze auf Revanche sinnen. „Es bleiben Ziele für die Großschanze, auf der ich ohnehin lieber springe“, sagte Freitag. Die DSV-Adler haben noch lange nicht genug.