Frenzel holt alles heraus: Zweiter beim Weltcup-Finale
Oslo (dpa) - Der nochmalige Besuch in der Königsloge blieb Eric Frenzel verwehrt. 0,4 Sekunden fehlten dem Oberwiesenthaler zum zehnten Weltcup-Erfolg seiner Karriere und dem Händedruck von Norwegens König Harald V.
Mit dem Monarch hatte Frenzel bereits am Freitag nach seinem Sieg im ersten Wettbewerb der Nordischen Kombinierer in Oslo freundschaftlich geplaudert. Im Champions Race, das an der Wiege des nordischen Skisports an die ursprüngliche Form der Kombination mit zwei Sprüngen und einem 15-Kilometer-Lauf erinnern sollte, war nur der dreimalige Weltmeister Jason Lamy Chappuis aus Frankreich einen Tick stärker als der Gesamtweltcup-Gewinner aus Sachsen.
„Es war noch mal ein schöner Abschluss, ich konnte gut mitlaufen und habe mich gut gefühlt“, sagte Frenzel, der im Ziel von den Technikern mit selbst gebastelten Mützen und der Aufschrift „Eric 1“ empfangen wurde. Der Weltmeister hatte trotz stärker werdendem Schnupfens erneut seine Extraklasse bewiesen. Von der Schanze gelangen ihm in beiden Versuchen mit 129 und 127,5 Metern die weitesten Flüge der Konkurrenz. Allerdings hatte er die besten der unglaublich schnell wechselnden Windbedingungen, was ihm Punktabzüge und damit lediglich Platz drei einbrachte. „Die Ausgangsposition ist ganz gut, ich befürchte aber ein langes, einsames Rennen, denn die Abstände sind doch ziemlich groß“, sagte der Sachse nach dem Springen.
Doch so einsam wurden die 15 Kilometer nicht. Zum einen, weil sich schnell eine Fünfergruppe fand, die die ersten sieben Kilometer vornweg lief, zum anderen, weil Lamy Chappuis und der Japaner Akito Watabe bei Halbzeit des Rennens vorn aufschlossen und das Tempo mitbestimmten. Frenzel hielt sich auch wegen der Erkältung zurück und beobachtete vornehmlich Lamy Chappuis, mit dem er sich im Saisonverlauf schon so manchen Fight geliefert hatte.
Die Zielgeraden war dann für Frenzel vielleicht 50 Meter zu kurz. Der Franzose hatte den Spurt aus der Spitzenposition angezogen, Frenzel kam zwar noch auf, konnte den Sieg des dreimaligen Weltmeisters nicht mehr verhindern. „Es war für mich ein Wunder, wie Eric trotz der Erkältung mithalten konnte. Keine Ahnung, wo er die Körner zum Saisonende noch hergeholt hat“, schwärmte Bundestrainer Hermann Weinbuch und lobte: „Taktisch hat alles geklappt. Er ist ein wahrer Champion.“