Frenzel unschlagbar: Zweiter Sieg beim Seefeld-Triple
Seefeld (dpa) - Eric Frenzel ließ sich auch von widrigen Umständen nicht aufhalten. Der Olympiasieger setzte beim Seefeld-Triple der Nordischen Kombination seine Erfolgsserie im Wintersport-Mekka fort.
Nachdem er im Vorjahr alle drei Wettbewerbe für sich entschieden und den Auftakt gewonnen hatte, war er auch auf dem zweiten Tagesabschnitt nicht zu besiegen. Und das, obwohl es nach dem Springen gar nicht gut aussah. In der Gesamtwertung führt er mit 2,9 Sekunden vor dem Österreicher Bernhard Gruber und 14,7 Sekunden vor Tino Edelmann.
„Die Ausgangssituation war ja nicht so prickelnd“, meinte der Oberwiesenthaler. Er hatte auf der Schanze die mit Abstand schlechtesten Bedingungen erwischt, war 94 Meter weit gesprungen und musste daher als Achter mit 54 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen Edelmann in die Loipe. Dieser hatte mit 106,5 Metern die größte Weite erreicht.
„Es war ein Anreiz, wieder alles zu geben. Wir Kombinierer haben ja das Glück, dass wir eine zweite Chance haben, sollte das Springen nicht so gut funktionieren“, bemerkte Frenzel, war aber doch verärgert und angefressen in den 10-Kilometer-Lauf gegangen. Stocksauer war Weinbuch auf den „Ampelmann“ Jan Runde Grave aus Norwegen. Der ließ Frenzel als einzigen Springer bei Rückenwind ab. „Etwas Fingerspitzengefühl würde ihm guttun. Ansonsten brauchen wir niemanden an der Ampel“, schimpfte der Bundestrainer.
Dieser Frust war nach dem Lauf verflogen. „Der Junge ist gigantisch. Er musste das Tempo allein machen, hat das Heft in die Hand genommen und dann alle abgezockt“, meinte Weinbuch wieder versöhnt.
Frenzel genoss derweil das Bad in der Menge, aus der seine Frau Laura und Sohn Philipp schließlich den Triumphator glücklich in die Arme nahmen. Zumal dieser nun auch wieder das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters tragen darf. „Es ist ein schönes Gefühl. Es zeigt mir, dass sich die Arbeit der vergangenen Wochen ausgezahlt hat und man wieder der beste Kombinierer ist“, meinte Frenzel.
Ein starkes Mannschaftsergebnis konnte Weinbuch feiern. Neben Frenzel und Edelmann überzeugten Johannes Rydzek und Fabian Rießle. Die beiden starken Läufer überzeugten nach langer Zeit wieder auf der Schanze und nutzten diese Chance, um auf die Ränge fünf und sechs nach vorn zu sprinten. „Jetzt fängt am Sonntag alles wieder bei Null an. Bei zwei Sprüngen und 15 Kilometern ist alles möglich“, sagten Weinbuch und Frenzel unisono.