Sieg im Team-Sprint Geiger überrascht Rydzek: Doppelerfolg der Kombinierer
Val di Fiemme (dpa) - Talent Vinzenz Geiger hat seinen hochdekorierten Teamkollegen Johannes Rydzek überrascht und dem Team Deutschland II einen unerwarteten Sieg im Team-Sprint der Nordischen Kombinierer beschert.
Beim Weltcup in Val di Fiemme flog der 20-Jährige am Samstag auf der Zielgeraden förmlich am Vierfach-Weltmeister und Sportler des Jahres vorbei. Selbst Bundestrainer Hermann Weinbuch war von Geiger verblüfft.
Bereits auf der Schanze hatte er mit einem 131-Meter-Satz überzeugt und war damit maßgeblich daran beteiligt, dass sein Team, zu dem noch Routinier Eric Frenzel gehörte, mit einem 15-Sekunden-Vorsprung in den Lauf gehen konnte. Als er dann noch an seinem Oberstdorfer Trainingskollegen Rydzek vorbeizog, konnte Weinbuch nur den Kopf schütteln. „Da ist der Wettkämpfer in ihm rausgekommen. So war das nicht geplant. Immerhin hat Johannes zwei Runden lang auf ihn gewartet und ihn ordentlich mitgezogen“, sagte der Coach im ZDF.
Böse war ihm Rydzek deswegen nicht. „Das hat er richtig gut gemacht. Er hat den Windschatten gut genutzt und mit der höheren Endgeschwindigkeit gewonnen. Ich hatte leider etwas zu kurze Stöcke, da ich in der vorletzten Runde einen abgerissen habe. Aber das soll keine Ausrede sein“, sagte der Allgäuer.
Geigers Partner Frenzel war begeistert. „Das fand ich stark, was er da heute abgeliefert hat - sowohl auf der Schanze als auch im Lauf. Ich weiß, dass er einen erstklassigen Endspurt hat. Dass es zum Sieg reicht - stark“, meinte der Oberwiesenthaler.
Insgesamt zeigten die beiden deutschen Teams eine starke Leistung. Man hatte vorher abgesprochen, sich in der Führungsarbeit abzuwechseln. „Wir wollten das Tempo hochhalten, um die Konkurrenz nicht herankommen zu lassen. Das hat hervorragend geklappt, und deshalb sind wir völlig verdient Erster und Zweiter geworden“, sagte Rydzeks Partner Fabian Rießle.
Die deutsche Überlegenheit war derart hoch, dass Weinbuch bereits zwei Runden vor dem Ende seine Leute einbremste. „Drei Wettkampftage kosten Kraft. Man muss nicht mit einer Minute Vorsprung gewinnen, fünf Sekunden reichen auch“, begründete der Coach seine Maßnahme angesichts der Tatsache, dass die in diesem Winter wieder bärenstarken Norweger auf ihr Top-Quartett verzichtet und stattdessen mit Mikko Kokslien und Magnus Moan die Athleten Nummer fünf und sechs in den Wettkampf geschickt hatten. Sie schafften es nach Platz acht im Springen noch auf den dritten Rang.