Vorletzte Tour-Etappe Wachs-Probleme: Langläufer chancenlos
Val di Fiemme (dpa) - Katharina Hennig läuft die Zeit für die Olympia-Qualifikation davon.
Die größte deutsche Langlauf-Nachwuchshoffnung kam in ihrer Paradedisziplin zehn Kilometer klassisch auf der sechsten Etappe der Tour de Ski in Val di Fiemme nur auf Rang 18. Der 21 Jahre jungen Oberwiesenthalerin machte ein Fehlgriff in die Wachskiste das Leben schwer. Auch bei den Herren klappte nicht viel. Platz 31 von Jonas Dobler vor Thomas Wick war noch das Beste, was den DSV-Läufern gelang.
In der Gesamtwertung ist zumindest bei den Damen wieder alles offen. Vieles spricht für Vorjahressiegerin Heidi Weng, die nur noch 1,8 Sekunden Rückstand auf ihre Teamkollegin Ingvild Flugstad Östberg hat. Diese erlebte den ersten Einbruch bei dieser Tour, verlor fast eine Minute und wurde Fünfte. Dagegen strebt Dario Cologna schier unaufhaltsam seinem vierten Tour-Gesamtsieg entgegen. Mit einem vierten Platz baute der Schweizer seine Führung auf 1:15 Minuten aus. Neuer Zweiter ist der Kasache Alexej Poltoranin, der im Fleimstal gewann.
„Es war ein schwerer Tag für die Techniker. Wärme und Feuchtigkeit - da kann man sich auch mal vertun. Aber es ist extrem bitter“, sagte Frauen-Trainer Torstein Drivenes. Hennig lag ebenso wie beim Rennen in der Lenzerheide in dem Massenstartwettbewerb lange auf Top-Acht-Kurs. „Ich bin sehr offensiv gelaufen, habe gekämpft. Am Ende hat es wieder nicht gereicht“, sagte Hennig den Tränen nahe.
„Wenn nicht der Druck Olympia auf mir lasten würde, könnte ich mit dem Ergebnis unter diesen Umständen sehr gut leben. Aber so...“, meinte die Sächsin, die unmittelbar vor Steffi Böhler ins Ziel gekommen war. „Es war, als wenn du Auto ohne Gaspedal fahren willst“, pflichtete die 36-Jährige Hennig bei. Ihr Angriff auf die besten Zehn der Gesamtwertung dürfte nach dem Ergebnis und dem daraus resultierenden Zeitrückstand kaum noch gelingen.
Ähnlich ergeht es Thomas Bing. Vor der Weiterreise ins Fleimstal Neunter des Klassements, fiel er auf Rang 19 zurück und muss nun sogar um einen Top-20-Platz kämpfen. „Wir haben die gesamte Saison bisher hervorragendes Material gehabt, da darf man auch mal etwas danebenliegen“, sagte Jonas Dobler. Und Andreas Katz ergänzte: „Es wäre völlig falsch, es allein auf das Material zu schieben. Unsere Ergebnisse spiegeln doch das wider, was die Saison im Durchschnitt schon gezeigt hat.“