Tour de Ski Jahresabschluss nach Maß: Langläufer überzeugen
Lenzerheide (dpa) - Respektabler Jahresausklang für die deutschen Langläufer: Auf der zweiten Etappe der Tour de Ski schaffte Nicole Fessel im 10-Kilometer-Klassik-Rennen in Lenzerheide als Sechste das beste deutsche Distanzergebnis der Saison.
Am Vortag hatte bereits Sandra Ringwald als Sechste im Sprint überzeugt. Als Neunte erreichte Steffi Böhler die erste halbe Norm zur Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ebenso wie Thomas Bing, der über 15 Kilometer der Herren als 15. ins Ziel gekommen war.
Die Siege gingen an den Schweizer Lokalmatador Dario Cologna und die Norwegerin Ingvild Flugstad Östberg. Sie trägt damit auch das Rote Trikot der Tour-Gesamtführenden auf der dritten Etappe, die am Neujahrstag ebenfalls in Lenzerheide ausgetragen wird. Bei den Herren führt der russische Vorjahressieger Sergej Ustjugow knapp vor Cologna.
Das Konzept des Deutschen Skiverbandes, bei der Tour ausschließlich auf Platzierungen in Sachen Olympia zu setzen, scheint aufzugehen. Auf den ersten beiden Etappen gab es gleich drei Teilnormen. „Ich bin sicher, dass das so weiter geht, je länger die Tour dauert. Wir wollten locker beginnen und uns dann steigern. Jetzt geht es schneller als gedacht“, sagte Damen-Trainer Torstein Drivenes, der äußerst gelöst wirkte. „Unter den schweren Bedingungen so zu laufen, dazu gehört schon etwas“, lobte er seine Routiniers Fessel und Böhler.
Und es hätte noch besser werden können, doch das DSV-Team hatte gleich drei Stürze in der eisigen Loipe zu beklagen. Vor allem Katharina Hennig war untröstlich. Sie lag auf Top-10-Kurs, als ihr das Missgeschick passierte. „Es geht so alles schief in diesem Jahr“, sagte sie unter Tränen. Auch Victoria Carl und Hanna Kolb machten unliebsame Bekanntschaft mit dem Schnee, wobei sich Carl, Zehnte im Sprint, an den Rippen leicht verletzte.
Thomas Bing musste lange bangen, ehe klar war, dass er Platz 15 erreicht hatte. „Gefühlsmäßig war es gar nicht das beste Rennen in dieser Saison. Dafür war die erste Runde einfach zu schlecht. Ich war zu hektisch, konnte mich nicht richtig bewegen und auch der Ski lief nicht. Dann habe ich etwas umgestellt und es wurde immer besser“, sagte der Thüringer, der nun darauf hofft, in den nächsten Rennen so richtig in Schwung zu kommen. Herren-Trainer Janko Neuber sieht noch Potenzial. „Wichtig war, dass nun einer wenigstens die erste halbe Norm geschafft hat. Die anderen müssen jetzt nachziehen“, sagte er.