Kombinierer krönen Saison mit zweitem Doppelerfolg

Lahti (dpa) - Johannes Rydzek konnte sein Glück kaum fassen, Eric Frenzel schaute wie in Oslo etwas süßsauer drein: Mit dem zweiten Doppelerfolg innerhalb von 24 Stunden haben die Nordischen Kombinierer ihre Saison beendet.

In Lahti musste im letzten Wettkampf das Zielfoto bemüht werden, ehe feststand, dass Junioren-Weltmeister Rydzek dem Titelträger der „Großen“, Frenzel, erneut ein Schnippchen geschlagen hatte und dem scheidenden Bundestrainer Hermann Weinbuch einen glänzenden Abschied bereitete.

„Es ist sicher nicht ganz so schön für Eric, dass ich so von hinten gekommen bin“, meinte Rydzek bescheiden. Es war wie bei der WM in der Einzel-Entscheidung von der Großschanze, als der Bayer dem Sachsen im Kampf um Platz zwei auf der Zielgeraden ein Schnippchen geschlagen hatte. „Er hat ganz viel Führungsarbeit geleistet, dafür muss ich mich bedanken“, sagte der 19-jährige Sieger und wirkte dabei etwas schuldbewusst.

„Mit Siegen und Medaillen im Gepäck läuft es sich besser“, meinte Weinbuch erleichtert. Er hatte mit Frenzel weit vorn gerechnet, mit Rydzek eher weniger. „Dass er zum Saisonende noch so viele Körner hat, ist unglaublich“, sagte der Coach.

Frenzel war als Siebter nach dem Springen mit 53 Sekunden Rückstand auf Havaard Klemetsen in die Loipe gegangen, Rydzek musste als Zwölfter 1:12 Minuten wettmachen. Gemeinsam mit Weltcup-Gesamtsieger Jason Lamy Chappuis aus Frankreich machten sie sich auf die Verfolgung und hatten bei Halbzeit bereits die Führung inne. Frenzel machte weiter Druck, doch Rydzek konnte in seinem Windschatten folgen. Als dann auch noch Felix Gottwald aus Österreich den Anschluss schaffte, lief alles auf den Endspurt hinaus. Dort hatte Rydzek das bessere Ende für sich.

Für Björn Kircheisen aus Johanngeorgenstadt reichte es diesmal nur zu Platz 15. Am Freitag hatte er mit seinem ersten Saisonsieg den 15. Weltcup-Erfolg seiner Karriere perfekt gemacht und dabei Frenzel ebenfalls auf Platz zwei verwiesen.

Mit seinem dritten Rang beendete Gottwald seine Karriere. Dreimal holte sich der Österreicher Olympia-Gold und war auch bei der WM in Oslo treibende Kraft beim Gewinn der zwei Mannschafts-Titel.