Kurz vor WM: Sprinterinnen in Davos im Soll

Davos (dpa) - Das Lächeln war Denise Herrmann und Hanna Kolb nach den Plätzen 14 und 15 nicht vergangen. Der Klassiksprint im Rahmen des Langlauf-Weltcups in Davos war für die beiden besten deutschen Kurzstreckenläuferinnen eine Zwischenstation auf dem Weg nach Val di Fiemme.

Dort werden am Donnerstag in dieser Disziplin und Stilart die ersten WM-Medaillen vergeben. Mit dem Begriff Sprint hatten die Strecken in Davos nicht viel gemeinsam.

„Sie sind im Soll und haben das gebracht, was man von ihnen erwarten kann. Das heißt nicht, dass sie nicht auch Steigerungsmöglichkeiten haben“, sagte Bundestrainer Frank Ullrich. Das Nahziel Viertelfinale hatten die beiden geschafft. Dort verpassten sie jeweils als Lauf-Dritte knapp die nächste Runde. „Die Form passt“, resümierte Herrmann und kündigte an: „Nächste Woche lasse ich alles raus.“

Dann dürfte die Strecke auch nicht ganz so anspruchsvoll sein wie in Davos. Selbst Ullrich sah den Kurs nicht als Sprintstrecke. „Das war eher was für Mittelstreckenläufer. Man hat ja auch gesehen, wer wo angetreten ist. Typische Sprinter wie Kikkan Randall aus den USA oder der Schwede Emil Jönsson waren da eher chancenlos“, urteilte der Bundestrainer.

Kolb hofft, dass es in Val di Fiemme leichter wird. „Mein Ziel ist immer das Halbfinale, auch bei der WM. Ich denke, dass meine Form stimmt. Wenn ich auf dieser Strecke hier mithalten konnte, werde ich es auch bei der WM tun können. Ich kann dort ein gutes Ergebnis schaffen, und das sind die Top Zwölf“, sagte die Buchenbergerin.

Die deutschen Männer überraschten mit drei Startern im Viertelfinale. Alexander Wolz, Daniel Heun und Sebastian Eisenlauer brachten Bundestrainer Ullrich ins Grübeln. „Vor allem Wolz hat als 14. eine ganz starke Leistung gebracht und ist nur durch Zielfotoentscheid nicht ins Halbfinale eingezogen“, sagte der Coach und kündigte an, mit seinem Trainerstab nach der WM-Einsatzkonzeption darüber entscheiden zu wollen, ob vielleicht doch noch einer von den drei Athleten in Val di Fiemme dabei sein wird.

Josef Wenzl ist es in keinem Fall. Der bislang beste deutsche Sprinter hat eine Seuchensaison hinter sich und diese bereits abgehakt. „Ich bin einfach nie in Tritt gekommen. Es läuft von Beginn an nicht“, meinte der Bayer resigniert.