Langläufer Fessel und Angerer stark in Sotchi
Sotschi (dpa) - Nicole Fessel kam aus dem Strahlen gar nicht wieder heraus. Im Skiathlon über jeweils 7,5 Kilometer in beiden Stilarten schaffte die Oberstdorferin als Dritte den ersten Einzel-Podestplatz ihrer Karriere.
Und das auf der Olympia-Strecke von 2014.
Zwar war der Rückstand auf Siegerin Kristin Störmer Steira beträchtlich und die große WM-Favoritin Marit Björgen (beide Norwegen) nicht am Start, doch das spielte keine Rolle. „Ich bin überglücklich“, schwärmte Fessel.
Glücklich war auch ihre Clubkollegin Katrin Zeller, die starke Fünfte wurde. Und auch Tobias Angerer war nicht unzufrieden. In den äußerst schweren Olympia-Loipen wurde er bei anhaltendem Schneefall und Nebel über jeweils 15 Kilometer klassisch und Freistil Sechster. Eine Top-10-Platzierung war sein Ziel. Den Sieg holte sich der Schweizer Dario Cologna, der damit seine Weltcup-Gesamtführung ausbaute und knapp drei Wochen vor den Weltmeisterschaften ansteigende Form nachwies.
Fessel lief ein engagiertes Rennen. „Wir hatten keine Taktik ausgegeben. Niki und Katrin sind sehr ausgewogen in beiden Techniken und sollten mitgehen, so lange es funktioniert. Da Marit Björgen nicht dabei ist und Justyna Kowalczyk frühzeitig ausstieg, erhöhten sich natürlich unsere Möglichkeiten“, berichtete Bundestrainer Frank Ullrich. „Im Schlussspurt hat Niki dann alles richtig gemacht“, lobte der Coach.
Auch Angerer hob Ullrich hervor. „Diese Strecken sind enorm schwer und es war auch für die Techniker nicht einfach, den richtigen Ski für den Klassikteil zu finden. Aber sie haben es hinbekommen und Tobi hat sie dafür belohnt“, sagte Ullrich.
Unsicher war sich der Trainer in der Beurteilung der Leistung von Axel Teichmann. „Klassisch war sein Ski anfangs sehr glatt, da hat er einiges eingebüßt. Dann aber hat er gekämpft und ein paar Plätze gutgemacht“, sagte Ullrich. Der 28. Platz sei zunächst in Ordnung. „Ich denke, dass er noch nicht am Limit war, da geht noch mehr. Es ist aber jetzt zu früh, um eine Entscheidung in Richtung Weltmeisterschaft zu treffen“, meinte der Coach. Am Sonntag wird Teichmann gemeinsam mit Angerer den Team-Sprint bestreiten. „Da kann er sich erneut zeigen“, betonte Ullrich.