Nicole Fessel begeistert: Fünfte bei Tour de Ski-Prolog
Oberstdorf (dpa) - Nicole Fessel hat zum Start der neunten Tour de Ski überzeugt. Die Langläuferin begeisterte beim Prolog in ihrer Heimat Oberstdorf mit einem fünften Platz die Zuschauer und setzte eine deutsche Serie fort.
In den vergangenen Jahren war es zumindest immer einer DSV-Läuferin gelungen, beim Auftakt unter die besten Zehn zu laufen. „Ich bin überglücklich, denn ich war sehr nervös. Nach meinem zweiten Platz in Davos war die Erwartungshaltung doch sehr groß. Es muss alles passen, um solch ein Resultat anbieten zu können“, sagte Fessel, die auf der drei Kilometer langen Strecke erneut beste Nicht-Norwegerin war. In Marit Björgen, Heidi Weng, Ragnhild Haga und Therese Johaug waren gleich vier Norge-Frauen ganz vorn.
Allerdings fehlten Fessel fast drei Sekunden zu Platz zwei. „Ich wollte auf der schweren Strecke nicht zu schnell angehen. Die Leute haben mich dann derart den Burgstieg hochgeschrien, dass ich gar nicht langsam sein konnte“, lobte die 31-Jährige das Publikum. Beim Klassikrennen am Sonntag sieht die Oberstdorferin nun durchaus Chancen, ihre Position zu behaupten.
Auch Denise Herrmann war mit sich und Platz 13 zufrieden. „Ich hatte ja sogar mit einem Rang unter den besten Zehn geliebäugelt. Aber so schwer wie hier war noch kein Prolog. Ich brauche mehr Gleitpassagen, die gab es hier aber nicht“, meinte die Oberwiesenthalerin, die wahrscheinlich nach der Sprint-Etappe am Dreikönigstag im schweizerischen Val Mustair aus der Tour aussteigen wird. „Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf der WM und dafür ist es wichtig, den Sprint-Weltcup in Otepää zu besetzen. Da wäre ein Durchlaufen bei der Tour angesichts der dann noch anstehenden langen Kanten kontraproduktiv“, erklärte die Sächsin.
Nichts zu holen gab es für die DSV-Männer. Lucas Bögl aus Gaissach wurde als 17. bester Deutscher. „Das kommt schon sehr überraschend, aber ich habe mich sehr gut gefühlt. Es wäre schon schön, wenn es noch ein Stück weiter nach vorn gehen könnte“, sagte der 24-Jährige.
Hoffnungsträger Hannes Dotzler aus Sonthofen setzt dagegen bei sich auf den Tour-Effekt. „Es war in den vergangenen Jahren meist so, dass der Schalter bei uns bei der Tour umgelegt werden konnte. Ich persönlich habe nie einen guten Prolog gehabt und bin dann doch ins Laufen gekommen“, erklärte der Allgäuer. „Ich brauche nach meiner durch viele Verletzungen gestörten Sommervorbereitung noch etwas Zeit und will die Tour nutzen, um in Form zu kommen.“