Nordische Kombination letzte Männerbastion
Val di Fiemme (dpa) - Die Nordische Kombination wird auf lange Sicht die letzte Männerbastion im Wintersport bleiben. Während die Skispringerinnen seit 2009 fester Bestandteil von Weltmeisterschaften sind, ist die Einführung von Frauen-Wettbewerben im Winter-Zweikampf kein Thema.
„Es gibt kein Interesse“, sagte Weltverbandspräsident Gian Franco Kasper der Nachrichtenagentur dpa. Bundestrainer Hermann Weinbuch kann sich ebenfalls keine Revolution vorstellen, wie sie vor einigen Jahren im Skispringen stattgefunden hat. „Prinzipiell können die Frauen natürlich alles. Aber die Kombination ist doch noch etwas anderes. Das ist verdammt schwer. Bis jetzt ist das nur etwas für richtige Männer“, sagte Weinbuch am Rande der WM in Val di Fiemme.
Auch sein langjähriger Assistent Andreas Bauer, der jetzt Bundestrainer der Skisprung-Damen ist, sieht den Status quo nicht in Gefahr. „Generell kann man den Frauen in der heutigen Zeit nichts mehr verbieten. Aber ich kenne keine, die das betreibt“, sagte Bauer. Er verwies auf den jahrelangen Kampf der Skispringerinnen um Anerkennung. „Ich glaube, wenn man das in der Nordischen Kombination einführen möchte, würde es 10 bis 15 Jahre dauern“, erklärte Bauer und stellte klar: „Ich würde meinen Athletinnen derzeit nicht empfehlen, auch noch die Langlaufski anzuschnallen.“