Teichmann löst Olympia-Ticket - Zeller und Nystad stark
Val di Fiemme (dpa) - Axel Teichmann hat seinen Frieden mit Val di Fiemme geschlossen. In den Loipen am Lago di Tesero hatte den Bad Lobensteiner Langläufer vor Jahresfrist bei den Weltmeisterschaften das Glück verlassen.
Stock- und Skibrüche sowie Stürze führten zu einer medaillenlosen WM und Selbstzweifeln. Auf der sechsten und vorletzten Etappe der Tour de Ski kehrte das Glück nun zu ihm zurück. Platz 15 im 10-Kilometer-Klassikrennen bedeutete die Erfüllung der Norm für die Olympischen Winterspiele in Sotschi.
Bester Deutscher am Samstag war wieder Hannes Dotzler. Der Allgäuer lief beim Sieg des Norwegers Petter Northug auf Rang sechs und hat nun als Zehnter des Gesamtklassements durchaus Chancen, seine erste Top-10-Platzierung bei dem Etappenrennen zu erreichen. Vor dem Schlussanstieg zur Alpe Cermis am Sonntag führt der Norweger Martin Johnsrud Sundby mit 48,5 Sekunden vor Northug.
Auch bei den Damen wird es einen norwegischen Gesamtsieg geben. Therese Johaug gewann das 5-Kilometer-Rennen und rückte bis auf 23,8 Sekunden an die noch Führende Astrid Jacobsen heran, die in der Tageswertung Zweite wurde. Da Johaug am Berg stärker einzuschätzen ist, sollte ihr der Erfolg sicher sein. Katrin Zeller aus Oberstdorf belegte Rang elf und erfüllte damit die Olympia-Norm. Auch Claudia Nystad darf sich Hoffnungen auf Sotschi machen. Sie kam als 15. ins Ziel.
Teichmann schaute zuvor immer wieder zur großen Anzeigetafel. Startnummer 17 bedeutete, dass er lange warten musste, ehe der 15. Platz feststand. „„Es wird verdammt knapp, die anderen haben auf der Schlussrunde noch mächtig zugelegt“, sagte der Thüringer immer wieder, nachdem sich einer nach dem anderen vor ihm platzierte. Bei schwierigen Bedingungen mit Temperaturen leicht über Null und Schneeregen hatte er alles auf dieses Rennen gesetzt. Das Bangen um einen Olympia-Start sollte endlich ein Ende haben. „Ich habe mein Bestes gegeben“, sagte er ausgepumpt, dann aber glücklich. Nun kann er sich ganz dem Formaufbau für die Spiele widmen.
Hannes Dotzler hat zuvor noch ein Ziel: Vielleicht doch Platz zehn in der Gesamtwertung. Möglich ist das, denn der Sonthofener kommt immer besser in Schuss. Seit seinem zweiten Platz beim Neujahrsrennen in Lenzerheide ist er stets bester DSV-Läufer. Dabei hatte er nach dem 35-Kilometer-Lauf am Freitag noch gemutmaßt, dass seine Kräfte am Ende sind. „Ich bin schon selbst überrascht, wie schnell ich regenerieren konnte. Ich fühlte mich lange frisch, bis irgendwann der Ski etwas abbaute. Aber Platz sechs ist schon ein ordentliches Resultat“, sagte Dotzler und ergänzte: „Mal sehen, wie es am Sonntag am Berg aussieht.“
Leisen Jubel gab es auch im Frauen-Lager. Katrin Zeller strahlte nach dem elften Rang. Ihr ist die Olympia-Teilnahme nicht mehr streitig zu machen. Claudia Nystad bangte ebenso wie Teichmann, ob es zum 15. Platz reicht. Danach jubelte sie und versprach für Sonntag einen neuerlichen Angriff. Bundestrainer Frank Ullrich lobte seine Schützlinge und die Techniker: „Heute haben alle richtig gute Arbeit verrichtet. Das Olympia-Team füllt sich, aber es ist noch Platz für noch mehr Aktive“, sagte der Coach.