DSV-Springer gewinnen Team-Weltcup in Klingenthal
Klingenthal (dpa) - Die deutschen Skispringer haben mit einem ungefährdeten Sieg im Teamwettbewerb einen glanzvollen Saisonstart hingelegt und Hoffnungen auf einen erfolgreichen WM-Winter geweckt.
Das DSV-Quartett mit Markus Eisenbichler, Richard Freitag sowie den Mannschafts-Olympiasiegern Andreas Wellinger und Severin Freund setzte sich am Samstag in Klingenthal mit 1098,0 Punkten souverän vor Japan (1068,9) und Norwegen (1061,2) durch. „Alle sind wie entfesselt gesprungen. Es war fantastisch und ein verdienter Sieg“, äußerte sich Bundestrainer Werner Schuster begeistert.
Als Schlussspringer Freund auf 135 Meter segelte und den Erfolg damit perfekt machte, erlebte die Partystimmung unter den 7435 Zuschauern in der Vogtland Arena ihren Höhepunkt. „Das sind die schönsten Sprünge, wenn man weiß, dass schon eine normale Leistung ausreicht“, lobte der Skiflug-Weltmeister seine Teamkollegen für deren großartige Vorarbeit.
Schuster hatte die beiden Gold-Adler Andreas Wank und Marinus Kraus nicht berücksichtigt und dafür auf Eisenbichler und Freitag gesetzt. Und er wurde nicht enttäuscht. Vor allem der 23 Jahre alte Eisenbichler setzte sich als Startspringer mit 131 und 142 Metern glänzend in Szene. „Ich sehe bei ihm das Potenzial, in dieser Saison auch mal überraschen zu können. Er ist ein extrem guter Flieger“, lobte Schuster den Bayern.
Mit dem Riesensatz im zweiten Durchgang brachte Eisenbichler das DSV-Quartett, das zur Halbzeit mit 0,4 Punkten hinter den Japanern auf Rang zwei lag, an die Spitze. „Ich habe zuerst gar nicht gedacht, dass der Sprung so gut war. Aber als ich über dem Vorbau war, habe ich gemerkt, das geht ab. Es war ziemlich geil“, berichtete Eisenbichler.
Unter dem Jubel der Zuschauer meldete sich Freitag eindrucksvoll zurück. Der Pechvogel der Vorsaison, der bei Olympia seinen Platz im Team verlor und dadurch Gold verpasste, präsentierte sich mit 132 und 136,5 Metern in toller Frühform. „Ich habe einen ganz guten Start erwischt. Das zeugt von einer guten Vorbereitung“, sagte der Sachse und stellte mit einem breiten Grinsen fest: „Wir sind ziemlich gut aufgestellt. Wir haben ein schönes Team, in dem es viel Spaß macht zu springen.“
Der Rest war Formsache, denn auch Team-Olympiasieger Wellinger zeigte keine Schwäche. Der Abiturient segelte auf 133,5 und 139,5 Meter. „Mit einem solch großen Vorsprung habe ich nicht gerechnet. Das fühlt sich gut an“, sagte Wellinger. Freund, der im ersten Durchgang auf 130,5 Meter kam, brachte den Sieg am Ende sicher nach Hause und sagte mit Blick auf das Einzel am Sonntag: „Die ganz großen Weiten waren bei mir heute nicht dabei. Das will ich morgen nachholen.“