Freund als Zweiter knapp am Sieg vorbei - Stoch vorn
Kuopio (dpa) - Im Schanzen-Duell der Olympiasieger hat Severin Freund zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden den ganz großen Coup nur knapp verpasst und Kamil Stoch erneut den Vortritt lassen müssen.
Als Zweiter flog der Gold-Adler aus Bayern beim Skisprung-Weltcup im finnischen Kuopio aber zum siebten Mal in diesem Winter auf das Podest und demonstrierte damit einmal mehr seine Weltklasse. Wie schon am vergangenen Sonntag in Lahti hatte Stoch am Ende knapp die Nase vorn. Der Pole baute mit dem 13. Weltcupsieg seiner Karriere die Führung im Gesamtklassement aus.
„Man hat nicht das Gefühl, dass nach Olympia alles vorbei ist. Es wird auf einem enorm hohen Niveau gesprungen. Auch heute war es eine sauenge Entscheidung“, resümierte Freund und stellte zufrieden fest: „Beim sechsten Weltcup in Serie auf dem Podest - besser kann es nicht laufen.“
Erneut lieferten sich Freund und Stoch ein heißes Duell auf Augenhöhe. Der Bayer legte im ersten Durchgang mit 127 Metern vor, doch sein Rivale aus Polen konterte mit 126,5 Metern und ging mit einem Vorsprung von 1,1 Punkten ins Finale. Dort konnte Deutschlands Topspringer dann nicht mehr zulegen. 125 Meter waren zu wenig, um Stoch unter Druck zu setzen. „Damit war der Weg für ihn frei“, stellte Bundestrainer Werner Schuster fest. Der Doppel-Olympiasieger schwebte locker und leicht auf 126,5 Meter und damit zum Erfolg.
„Wir wollten natürlich den Sieg, denn Severin hat die Form dafür. Leider war, wie schon in Lahti, beim zweiten Sprung ein kleiner Fehler drin. Dadurch ist er zum zweiten Mal knapp hinter Kamil gelandet, der auf einem sehr hohen Niveau springt“, sagte Schuster nach dem spannenden Wettkampf.
In der Gesamtwertung baute Stoch seine Führung mit 1231 Punkten vor dem Slowenen Peter Prevc, der Vierter wurde, auf 103 Zähler aus. Freund folgt als Dritter mit 987 Punkten. Am Freitag in Trondheim will der 25-Jährige den nächsten Anlauf nehmen. „Ich will jetzt weiter durchziehen. Im Moment macht es richtig Spaß“, sagte Freund.
Eine ordentliche Vorstellung bot Andreas Wellinger. Der 18 Jahre alte Youngster flog auf 123 und 121,5 Meter - Platz zwölf. „Er ist nahe dran“, sagte Schuster und stellte auch Marinus Kraus, Michael Neumayer und Richard Freitag ein ordentliches Zeugnis aus: „Sie holen langsam auf. In Trondheim werden wir versuchen, einen zweiten Mann in die Top Ten zu bekommen.“
Kraus landete mit 117 und 125,5 Metern auf Rang 17., Oldie Neumayer als 21. und Freitag auf Rang 27 sammelten ebenfalls Weltcup-Punkte. „Das war mal wieder etwas besser. Ich hatte eine ziemlich schwierige Zeit. Jetzt geht es darum, dass nötige Gefühl für die Sprünge zurückzuerlangen“, erklärte Freitag.
Nichts zu lachen hatte Team-Olympiasieger Andreas Wank. Der 26-Jährige enttäuschte mit 112,5 Metern und schied als 40. genauso aus wie Karl Geiger, der mit 116 Metern auf Rang 36 landete.