Verletzung auskuriert Freund mit soliden Sprünge und viel Steigerungspotenzial
Klingenthal (dpa) - Severin Freund hat sich mit achtbaren Leistungen auf der Skisprung-Schanze zurückgemeldet.
Der Doppelweltmeister von Falun schaffte es am Sonntag zum Abschluss des Sommer-Grand-Prix auf der großen Schanze in Klingenthal auf einen starken zwölften Platz, nachdem er bereits am Samstag im österreichischen Hinzenbach auf der Normalschanze Elfter geworden war.
Die beiden letzten Springen des Sommer-Grand-Prix gewann der als Gesamtsieger vorher feststehende Pole Maciej Kot. In Klingenthal krönte er seine überragende Leistung mit der Einstellung des Schanzenrekords von 143,5 Metern, nachdem er bereits im ersten Versuch 140 Meter weit geflogen war. Mit 29 Punkten Vorsprung siegte er vor seinem Teamkollegen Kamil Stoch und Peter Prevc aus Slowenien.
Für Freund endete am ersten Oktober-Wochenende eine fünfmonatige Leidenszeit. Erst Ende April hatte er sich einer Hüftoperation unterziehen müssen. „Das Auskurieren der Verletzung hat seine Zeit gebraucht. Es war ziemlich blöd, so lange an Krücken rumzulaufen. Es wäre aber schlecht gewesen, zu schnell wieder zu belasten“, sagte Freund. Er hoffe, dass es nun wieder schnell bergauf gehe. „Zumindest sieht es ganz gut auf“, meinte der Team-Olympiasieger von Sotschi.
So sahen es auch die Experten. Der dreimalige Olympiasieger Jens Weißflog bemerkte nach der Analyse der vier Wettkampfsprünge des Wochenendes, dass Freund noch viel aus der Routine heraus mache. „Da hat er noch Luft nach oben in seinen Bewegungsabläufen“, sagte Weißflog. In den acht Wochen bis zum Weltcup-Auftakt im finnischen Kuusamo könne aber sehr viel geschafft werden.
Die anderen deutschen Springer erwischten in Klingenthal bei zum Teil widrigen äußeren Bedingungen nicht den besten Tag. Lediglich Markus Eisenbichler überzeugte als Fünfter. Andreas Wellinger, der Gesamtzweiter wurde, belegte Rang 15, Stephan Leyhe wurde 18. Lokalmatador Richard Freitag musste sich mit Rang 21 zufrieden geben. „Es wurden viele kleine Fehler gemacht, deswegen sind wir diesmal nicht vorn angekommen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster.