Prevc-Triumph perfekt - Freund erneut auf dem Podium

Almaty (dpa) - Nach seinem spektakulären Flug auf das Podest schloss Severin Freund Schanzen-Dominator Peter Prevc herzlich in die Arme und gratulierte dem Überflieger aus Slowenien zum vorzeitigen Gewinn des Gesamt-Weltcups.

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Trotz des Schanzenrekordes von 141,5 Metern musste Freund beim Skisprung-Weltcup in Almaty dem Vierschanzentourneesieger und Skiflug-Weltmeister erneut den Vortritt lassen. „Es ist schon spektakulär, wenn man alle Titel in einer Saison gewinnt. Hut ab“, gratulierte Freund seinem Dauerrivalen.

Mit dem 13. Saisonerfolg stellte Prevc die Sieg-Rekordmarke des Österreichers Gregor Schlierenzauer aus dem Winter 2008/09 ein und ist in den ausstehenden sechs Wettbewerben nicht mehr von der Spitzenposition im Gesamtklassement zu verdrängen. Vorjahressieger Freund liegt nun 619 Zähler zurück. „Es war ein großartiges Jahr. Vor allem von Mitte Dezember bis Ende Januar ist es super gelaufen“, bilanzierte Prevc.

Wie schon am Vortag war der 23-Jährige eine Klasse für sich. Mit 139,5 und 139 Metern verwies er Freund um 11,6 Punkte auf Rang zwei. Der Bayer, der im ersten Versuch auf 137 Meter gekommen war, schnappte sich dafür im Finale den zuvor von Prevc gehaltenen Schanzenrekord. „Das ist immer etwas Besonderes. Ich bin sehr, sehr zufrieden“, sagte Freund.

Auch Bundestrainer Werner Schuster, der bei Freunds wackeliger Landung kurz zusammengezuckt war, strahlte. „Das war mit der beste Sprung von Severin in diesem Winter. Die Qualität war richtig gut“, kommentierte der Coach den Flug seines Frontmannes auf 141,5 Meter.

Auch sonst hatte Schuster endlich einmal Grund zur Freude, denn auch die anderen deutschen Ski-Adler lieferten eine überzeugende Vorstellung ab. Richard Freitag als Sechster, Andreas Wellinger auf Rang zehn und Stephan Leyhe auf Platz elf rundeten das gute Ergebnis ab. „Das war heute eine tolle Geschichte. Fast alle haben ihr Potenzial abgerufen“, lobte Schuster.

Im Mittelpunkt stand aber Prevc. Mit dem vorzeitigen Gewinn der Großen Kristallkugel krönte er seine Traumsaison, in der er zuvor bereits die Vierschanzentournee und Gold bei der Skiflug-WM gewann. „Er hat dazu gelernt und ist noch einmal konstanter geworden. Peter ist ein sehr harter Arbeiter, der in jedem Wettkampf alles rausholt“, lobte Freund den Überflieger aus dem Dörfchen Dolenja vas. „Er ist ein ruhiger Typ, der in jungen Jahren schon viel erreicht hat.“

Mit 17 debütierte Prevc im Weltcup. In Lillehammer landete er damals auf Rang 22. Drei Monate später fuhr er bereits zu den Olympischen Winterspielen 2010 nach Vancouver, wo er auf der Normalschanze Siebter wurde. Die erste Medaille gewann er 2011 bei der WM am Holmenkollen - Bronze mit der Mannschaft.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Bei der WM 2013 gewann Prevc Silber und Bronze, von den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi kehrte er mit der gleichen Medaillenausbeute zurück. Im Gesamt-Weltcup landete er in den vergangenen zwei Jahren jeweils auf Rang zwei. Nun ist ihm in dieser Saison der letzte Schritt nach ganz oben gelungen.

Doch auch Freund darf schon jetzt zufrieden sein. Am Samstag stand der 27-Jährige als Dritter bereits zum 50. Mal in seiner Karriere auf dem Weltcup-Podium. Für die ausstehenden sechs Einzelwettbewerbe hat der dreimalige Saisonsieger noch einen Wunsch: „Irgendwann noch einen Sieg zu landen, wäre schön.“