Schuster hofft bei Skiflug-Weltcup auf Schub für WM

Oberstdorf (dpa) - Der Traum vom 100 000-Euro-Jackpot ist schon vor dem Finale der Team-Tour geplatzt, doch hängen lassen wollen sich die deutschen Ski-Adler beim Skiflug-Weltcup in Oberstdorf deshalb nicht.

Mit einem ordentlichen Auftritt bei der WM-Generalprobe im tief verschneiten Allgäu wollen sich die DSV-Springer am Wochenende das nötige Selbstvertrauen für die Medaillen-Mission bei den Titelkämpfen in Val di Fiemme holen. „Wir haben hier noch nie wahnsinnig brilliert. Darin liegt für uns eine Chance. Sollten wir es wieder in den Sand setzen, ist es eh' egal. Sollten wir etwas mitnehmen, kann uns das nur einen riesigen Schub geben“, sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Nach dem verpatzten Auftritt in Klingenthal hofft Schuster auf einen gelungenen Auftritt seiner Schützlinge, die vor dem Einzelwettbewerb am Samstag und Teamspringen am Sonntag als Gesamtvierte einen Rückstand von 76,3 Punkten auf Spitzenreiter Slowenien aufweisen. „Insgesamt war die Team-Tour für uns nicht der optimale Gradmesser“, erklärte Schuster zum bisherigen Abschneiden und prophezeite: „Es spricht sehr viel für die Slowenen. Sie können sich nur noch selbst schlagen.“

Der desaströse Auftritt am vergangenen Mittwoch im Vogtland, wo nur drei DSV-Springer das Finale erreichten und keiner den Sprung in die Top Ten schaffte, wurde „aufgearbeitet und abgehakt“, so Schuster. „Wir können es besser und wollen es auch besser machen“, versprach der Bundestrainer.

Dem Flug-Event in Oberstdorf sieht er gelassen entgegen, „denn egal, was hier passiert, eigentlich sind es zwei Paar verschiedene Schuhe. Emotional kann man natürlich etwas mitnehmen, aber sprungtechnisch gibt es bei der WM völlig andere Anforderungen. In Predazzo werden die Karten neu gemischt“, stellte der Österreicher fest.

Generell sieht er sein fünfköpfiges Team auf einem guten Weg. „Einige Jungs haben aufsteigende Form. Das stimmt mich für die WM zuversichtlich“, sagte Schuster. Allerdings gibt es auch noch einige Baustellen, vor allem in Bezug auf die mannschaftliche Geschlossenheit.

„Im Moment haben wir nicht den vierten Mann mit der gleichen Qualität wie die drei Topleute Severin Freund, Richard Freitag und Michael Neumayer. Diese drei haben ein sehr gutes Niveau. Wir werden Andreas Wellinger und Andreas Wank so unterstützen, dass sie uns in der Mannschaft helfen können“, sagte Schuster zur Form seiner WM-Fahrer.