Teamwettbewerb in Kuusamo geht an deutsche Springer
Kuusamo (dpa) - Severin Freund hat bei den deutschen Skispringern die Lust am Siegen geweckt. Am Freitag holten sich Andreas Wellinger, Michael Neumayer, Richard Freitag und Freund erstmals seit 2010 wieder einen Erfolg in einem Weltcup-Teamwettbewerb.
Im finnischen Kuusamo feierten die DSV-Adler nach einer überzeugenden Vorstellung ihre 1104,1 Punkte. Die reichten, um die in derzeitiger Bestbesetzung antretenden Österreicher mit Wolfgang Loitzl, Manuel Fettner, Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern (1098,8) in Schach zu halten. Dritter wurde Slowenien (1064,4), das bei Halbzeit noch geführt hatte.
„Das waren zwei Super-Durchgänge der Jungs“, lobte Bundestrainer Werner Schuster, der wie alle anderen einmal mehr über den 17-jährigen Wellinger staunte. In seinem ersten Teameinsatz flog der Ruhpoldinger auf 137 und 143 Meter, gewann jeweils seine Gruppe und legte damit den Grundstein zum Erfolg. „Der Junge macht das wirklich hervorragend“, meinte Schuster. Wellinger selbst, erst seit knapp zwei Jahren Spezialspringer, sah es gelassen. „Ich bin froh, zwei gute Sprünge gemacht zu haben. Das waren die besten hier überhaupt. Ich bin froh, dass ich dabei sein darf“, sagte der bayerische Schlacks.
Einen guten Eindruck hinterließ auch „Team-Oldie“ Neumayer. Nach seinen 128 Metern im ersten Durchgang entschuldigte er sich bei seinen Kollegen. „Ich habe fünf bis sechs Meter liegen lassen, das war nicht wirklich toll“, bemerkte der Berchtesgadener. Im zweiten Versuch machte er es besser, steigerte sich auf 129,5 Meter. Allerdings sprang der Österreicher Fettner 132,5 Meter weit und erhielt zehn Punkte mehr.
Österreich wollte den Sieg unbedingt. Zunächst legte Freitag vor. Er flog auf 137,5 Meter, doch Vierschanzentournee-Sieger Schlierenzauer konterte mit 142 Metern. Die Haltungsnoten aber machten diesmal keinen großen Unterschied, so dass es auf die beiden letzten Springer ankam.
Als Morgenstern bei 135,5 Metern landete, gab es bereits ein leichtes Lächeln auf den Gesichtern der in der Leader-Box mitfiebernden deutschen Athleten. Freund hatte nicht die besten Bedingungen, landete aber bei 130,5 Metern und ließ die DSV-Mannschaft jubeln. „Ich habe mich nur auf den Sprung konzentriert. Der war nicht ganz sauber. Ich bin froh, dass es gereicht hat“, meinte der Weltcup-Auftaktsieger von Lillehammer. Freitag lobte das Team: „Wir haben alle eine gute Leistung gezeigt und nicht unverdient gewonnen.“