Tournee-Finale: Letzter Teil im Drama Freund vs. Prevc
Bischofshofen (dpa) - In Bischofshofen hebt sich heute der Vorhang zum Finale der 64. Vierschanzentournee. Seit dem Auftakt in Oberstdorf liefern sich Severin Freund und Peter Prevc einen spannenden Zweikampf.
Auf der Paul-Ausserleitner-Schanze kommt es zum finalen Showdown.
DIE AUSGANGSSITUATION:
Peter Prevc hält alle Trümpfe in der Hand. Der Slowene nimmt einen Vorsprung von 19,7 Punkten - umgerechnet rund elf Meter - auf Verfolger Severin Freund in den Wettkampf mit. Läuft alles normal, wird sich der 23-Jährige zum neuen Tournee-König krönen. Nur wenn Prevc patzt, darf Freund noch auf ein Happy End hoffen. Der Norweger Kenneth Gangnes auf Platz drei und Michael Hayböck aus Österreich als Vierter liegen schon zu weit zurück, um sich noch ernsthaft etwas ausrechnen zu können.
DIE FORM DER FAVORITEN:
Die am Bergisel erlittenen Prellungen könnten Freund zu sehr behindern. Der Bayer musste wegen der Blessuren auf das Training und die Qualifikation verzichten. Ein klarer Nachteil, konnte er sich dadurch nicht auf die Schanze einstellen. Prevc springt seit der Auftaktniederlage gegen Freund in Oberstdorf in einer eigenen Liga und gewann die darauffolgenden Wettbewerbe in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck. Auch in der Qualifikation hinterließ er als Zweiter einen starken Eindruck.
DIE HISTORIE:
Bisher hat erst ein Slowene die Vierschanzentournee gewinnen können. Vor 19 Jahren triumphierte Primoz Peterka. Sollte Prevc gewinnen, würde er die drittlängste Spanne zwischen zwei Siegen eines Landes beenden. Noch länger - nämlich 22 Jahre - mussten nur die Österreicher zwischen Josef Bradl (1953) und Willi Pürstl (1975) sowie die Norweger zwischen Ingolf Mork (1972) und Espen Bredesen (1994) warten. Der letzte deutsche Sieg durch Sven Hannawald liegt mittlerweile schon 14 Jahre zurück.
DIE STATISTIK:
Sollte Prevc auch das Springen in Bischofshofen gewinnen, wäre er der 18. Dreifachsieger der Tournee-Geschichte. Zuletzt gelang dies dem Österreicher Wolfgang Loitzl 2008/09. Der Slowene könnte es zudem als erster Springer seit Gregor Schlierenzauer vor drei Jahren wieder bei allen vier Wettbewerben auf das Podest schaffen. Gleiches gilt auch für Freund, der bisher Erster, Zweiter und Dritter wurde.