Zahlen und Fakten zur Vierschanzentournee im Skispringen

Oberstdorf (dpa) - Seit 1953 zieht die Vierschanzentournee Millionen von Skisprung-Fans in ihren Bann. Die deutsch-österreichische Traditionsveranstaltung steigt vom 28. Dezember bis 6. Januar 2016 bereits zum 64. Mal.

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DIE SCHANZEN

Los geht es auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf. Die Anlage wurde 2003 erbaut und bietet 24 000 Zuschauern Platz. (Schanzenrekord: Sigurd Pettersen/Norwegen 143,5 Meter)

Es folgt das Neujahrsspringen auf der 2007 komplett umgebauten Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen. 35 000 Fans finden dort Platz. (Schanzenrekord: Simon Ammann/Schweiz 143,5 Meter)

Nächste Station ist der Bergisel in Innsbruck. 2001 wurde der Bakken mit einem Fassungsvermögen von 26 000 Zuschauern neu gebaut. Besonderheit: Beim Flug ins Tal blicken die Springer direkt auf den Friedhof. (Schanzenrekord: Stefan Kraft/Österreich 137 Meter)

Das Finale steigt auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen. 2003 wurde die Anlage, in der 30 000 Fans Platz finden, neu gebaut. (Schanzenrekord: Daiki Ito/Japan 143 Meter)

DER MODUS

Gesamtsieger wird der Springer, der in allen vier Wettbewerben die meisten Punkte sammelt. Die Tagessieger werden in zwei Durchgängen ermittelt, in denen die Punkte addiert werden. An jedem Wettkampf nehmen 50 Springer teil, im zweiten Durchgang dürfen die besten 30 noch einmal springen.

Die Teilnehmer des ersten Durchgangs werden in der Qualifikation ermittelt. Weil die ersten Zehn der Weltcup-Gesamtwertung automatisch qualifiziert sind, muss man mindestens 40. werden.

Anders als im Weltcup gibt es bei den Springen der Vierschanzentournee im ersten Durchgang 25 K.o.-Duelle. Die Gewinner sowie die fünf besten Verlierer (Lucky Loser) ziehen ins Finale ein. Um die Paarungen für die K.o.-Duelle ermitteln zu können, werden die Qualifikationssprünge der für den Wettkampf gesetzten Top Ten ausnahmsweise mitgewertet. Der Sieger der Ausscheidung springt gegen den 50., der Zweite gegen den 49. usw.

DIE FAVORITEN

Heißester Anwärter auf den Tournee-Triumph ist der Slowene Peter Prevc. Der Mann im Gelben Trikot des Weltcup-Spitzenreiters siegte zuletzt dreimal in Serie.

Die deutschen Hoffnungen ruhen vor allem auf Severin Freund. Der Weltmeister und Gesamt-Weltcupsieger des vergangenen Winters konnte in dieser Saison schon zwei Siege feiern und ist im Gesamtklassement derzeit die Nummer zwei.

Einen starken Eindruck hinterließen bisher die Norweger, die in Kenneth Gangnes und Daniel-André Tande zwei Saisonsieger in ihren Reihen haben.

Zu beachten sind auch die Österreicher um Titelverteidiger Stefan Kraft und den Vorjahreszweiten Michael Hayböck. Bei beiden zeigte die Formkurve zuletzt deutlich nach oben.

DIE STATISTIK

Gleich drei Nationen stellten jeweils 16 Mal den Gesamtsieger: Deutschland (mit DDR), Finnland und Österreich. Dahinter folgt Norwegen mit zehn Erfolgen.

Rekordsieger ist Janne Ahonen. Er triumphierte zwischen 1999 und 2008 gleich fünfmal. Der Finne war auch an einem Novum in der Tourneegeschichte beteiligt: 2005/06 teilte er sich den Sieg mit dem nach vier Wettbewerben punktgleichen Jakub Janda aus Tschechien.

Erfolgreichster Deutscher ist Jens Weißflog mit vier Siegen. Ein anderer DSV-Adler hält einen ganz besonderen Rekord: 2001/02 gewann Sven Hannawald als erster und bisher einziger Springer alle vier Tournee-Wettbewerbe.

Drei Gesamtsiege in Serie schaffte bisher nur der Norweger Björn Wirkola (1967-1969). Österreich stellte zuletzt siebenmal nacheinander den Gewinner - auch das ist Rekord.