WM-Tickets für Deibler und Vogel bei Kurzbahn-DM

Wuppertal (dpa) - Die Hamburger Schwimm-Brüder Markus und Steffen Deibler sorgten für die Höhepunkte am dritten Tag der deutschen Kurzbahnmeisterschaften.

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Markus verpasste in Wuppertal über 100 Meter Lagen seinen deutschen Rekord und die Weltjahresbestzeit nur knapp, Steffen gewann eine halbe Stunde nach einem kräftezehrenden Start über die 200 Meter Schmetterling die prestigeträchtigen 100 Meter Freistil. Eine Klasse-Leistung bot auch der 20-jährige Florian Vogel über 1500 Meter Freistil. „So ein Gefühl hatte ich noch nie“, sagte der Münchner überrascht. Bislang waren in diesem Jahr weltweit nur drei Schwimmer schneller.

„Insgesamt waren sehr schöne Leistungen dabei“, sagte Chefbundestrainer Henning Lambertz mit Blick auf die WM vom 3. bis 7. Dezember in Doha/Katar. Er konnte sich neben starken 1:50,38 Minuten des Potsdamers Christian Diener über 200 Meter Rücken („Es tut sau weh“) auch über ein Mini-Comeback von Daniela Schreiber freuen. Nach Formkrise und verpasster Heim-EM löste die Hallenserin über 200 Meter Freistil in 1:55,35 Minuten das WM-Ticket. Vor dem Schlusstag haben bereits 17 Schwimmer WM-Einzelstarts sicher, hinzu kommen die Staffeln.

Dabei zeigte Markus Deibler die international wertvollste Leistung. In 51,81 Sekunden verpasste er seinen deutschen Rekord nur um zwölf Hundertstel und die Weltjahresbestzeit nur um 0,02 Sekunden. Sein älterer Bruder Steffen Deibler gewann die 100 Meter Freistil in 47,49 Sekunden. Auch der Frankfurter Marco di Carli (47,75) und Björn Hornikel (Sindelfingen/47,76) blieben unter der fürs Finale geforderten WM-Norm. „Ich bin echt zufrieden mit der Zeit“, sagte Steffen Deibler, der kurz zuvor die 200 Meter Schmetterling zu Trainingszwecken geschwommen hatte, umso bei Großereignissen besser als bisher seine Form halten zu können.

Florian Vogel lieferte eine starke Vorstellung über 1500 Meter Freistil ab. Der Münchner schwamm in 14:38,00 Minuten auf Platz vier der Weltjahresbestenliste. „Unbeschreiblich, so ein Gefühl hatte ich noch nie“, sagte Vogel überrascht. Er wird an diesem Samstag über die 400 Meter Freistil neben Weltmeister Paul Biedermann schwimmen, der danach über seinen WM-Start entscheiden will.

Auch der Würzburger Sören Meißner blieb in 14:46,46 klar unter der WM-Norm. Über 200 Meter Schmetterling qualifizierte sich Topfavoritin Franziska Hentke in 2:05,32 Minuten problemlos für die WM. „Ich muss noch einen Zahn zulegen“, analysierte die Magdeburgerin. Um 0,1 Sekunden verpasste dagegen Alexandra Wenk (München) trotz persönlicher Bestzeit in 2:10,50 Minuten das WM-Ticket. Bei den Männern sind die 200 Meter Schmetterling eher eine Sorgenstrecke - umso erfreulicher waren die 1:53,82 Minuten, mit denen der Hannoveraner Markus Gierke überraschend die WM-Norm schaffte.

Zuvor hatten Disqualifikationen prominenter Schwimmer für Ärger gesorgt. Im Vorlauf über 200 Meter Lagen wurde Favoritin Theresa Michalak als Zeitschnellste disqualifiziert. Die Kampfrichter monierten einen technischen Fehler bei einer Wende. Michalak indes vermutete eine Retourkutsche nach ihrem Sieg über 100 Meter Brust. Dieser war am Vorabend wegen ihrer Delfinbeinkicks insbesondere bei Konkurrentinnen umstritten und hatte ihr Buhrufe bei der Siegerehrung eingebracht.

Tags zuvor war Daniela Schreiber wegen eines vermeintlichen Fehlstarts nach Vorlaufbestzeit über 100 Meter Freistil disqualifiziert worden. „In vier Jahren ist mir das nie passiert“, sagte sie und gewann „mit etwas Wut im Bauch“ die 200 Meter Freistil.