ZDF sorgt für Eklat: Fußball im Leder-Waschgang

Ein Werbefilm des Senders zum Turnier in Schweden erregt die Gemüter. Es hagelt harsche Kritik.

Düsseldorf. Mehr Klischee geht nicht: Eine Fußballspielerin betritt mit einem dreckigen Fußball unter dem Arm den Waschkeller. Geschickt dribbelt sie eine kurze Weile. Dann vollendet sie mit einem Schuss in die offene Trommel einer Waschmaschine. Klappe zu, Leder-Waschgang an. Mit diesem Trailer, der den witzig gemeinten Namen „Ball sauber in Schweden“ trägt, bewirbt das ZDF die Übertragung der Frauenfußball-EM.

Nach der Veröffentlichung ist eine Welle der Entrüstung losgebrochen. „Wer denkt sich so einen Mist bitte aus?“, heißt es in Reaktionen. Das ZDF dürfte sich mittlerweile die gleiche Frage stellen. „Die KollegInnen haben uns mitgeteilt, dass darüber intern diskutiert wird“, erklärte der Sender aus Mainz.

Der wenig feinsinnige Spot nimmt nur die Rollenklischees aufs Korn, mögen Befürworter sagen. Vielmehr zeigt der Film aber das Bild des Frauenfußballs, das in weiten Teilen Deutschlands vorherrscht. Trotz der WM im eigenen Land vor zwei Jahren ist der Sport noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Unfreiwillig hat das ZDF genau diese Erkenntnis aufgegriffen.