Kempen Stadt will Bauen an Steinpfad und Mülgauweg verhindern
Kempen · Der Flächennutzungsplan für das Kleingarten-Areal am Rande der Altstadt soll geändert werden.
. Auf dem Areal Steinpfad/Mülgauweg soll nicht gebaut werden dürfen, findet die Stadt Kempen. In dem Gebiet sind viele Kleingärten zu finden; Steinpfad und Mülgauweg dienen vielen Fußgängern und Radfahrern als Weg vom Süden in die Innenstadt. Dort gilt noch ein Bebauungsplan, der Wohnbebauung durchaus zulässt. Erst kürzlich, so die Stadt, habe man daher ein Bauvorhaben im westlichen Bereich, rückwärtig zur St. Töniser Straße, genehmigt. Dort kann nun ein Einfamilienhaus gebaut werden. Nun gab es wieder einen Bauantrag für den Bau eines Einfamilienhauses, diesmal am Südende des Mülgauweges. Diesen hat die Stadt abgelehnt, der Antragsteller hatte daraufhin Klage eingereicht. Laut Stadt ist der Ausgang des Verfahrens beim Verwaltungsgericht ungewiss – wenn der jetzige Bebauungsplan Bestand hat.
Aus Sicht der Stadtverwaltung ist eine Bebauung und Zersiedelung des ökologisch hochwertigen Bereichs südlich des Donkrings nicht erwünscht. Um ein „Ausufern“ von Bauanfragen zu unterbinden soll der Bebauungsplan in einem ersten Schritt aufgehoben werden. Dazu soll eine Veränderungssperre erlassen werden. Dann hat die Stadt Zeit in einem zweiten Schritt den Flächennutzungsplan zu ändern und dort statt Wohnbau- eine Grünfläche auszuweisen. So könnte die Stadt Bauanfragen auch rechtssicher ablehnen. Sollte die Stadt später die Fläche doch wieder als Bauland ausweisen wollen, sei eine Rückkehr dazu kein Problem, so Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox auf Nachfrage aus der Politik.
Diskussion über
Schwarzbauten in diesem Areal
Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz stimmte diesem Plan in seiner Sitzung am Donnerstagabend bei einer Enthaltung der Freien Wähler Kempen zu. Nun muss sich noch der Haupt- und Finanzausschuss damit befassen, bevor der Stadtrat am 18. Dezember endgültig entscheidet.
Das Areal sorgte bereits vor einem guten halben Jahr für Diskussionen. Da hatte sich Grünen-Ratsherr Michael Rumphorst nach den Schwarzbauten, insbesondere in dem Schrebergarten-Viertel am Rande der Altstadt, erkundigt. Damals erklärte der Planungsamtsleiter, dass man im Rathaus schlichtweg kein Personal habe, um dagegen vorzugehen – eine Situation, die der Politik überhaupt nicht behagt. Aber eine Lösung ist nicht in Sicht. ulli