„Aus dem Nichts“ Akins beklemmendes NSU-Drama mit Diane Kruger
München (dpa) - Heikle Themen haben Fatih Akin noch nie abgeschreckt. Auch in „Aus dem Nichts“ griff der Sohn türkischer Einwanderer wieder einen hochaktuellen Stoff auf: Er erzählt von einer Frau, die bei einem Bombenanschlag in Hamburg ihren Mann und ihren Sohn verliert.
Schon bald werden Parallelen zu den Morden des rechtsextremen NSU deutlich. Hollywoodstar Diane Kruger spielt Katja. Diese ist mit dem Kurden Nuri verheiratet, gemeinsam haben sie einen kleinen Sohn und leben in Hamburg. Dann aber, „Aus dem Nichts“, zerbricht Katjas Leben. Bei einem Bombenanschlag sterben ihr Mann und ihr Sohn.
„Aus dem Nichts“ erinnert in seiner Intensität an Akins großen und
mehrfach ausgezeichneten Erfolg „Gegen die Wand“. Auch jetzt beweist
er viel Einfühlungsvermögen und ein präzises Gespür für seine
Hauptfigur und erzählt auf beklemmende Weise von Katjas scheinbar
aussichtslosem Kampf um Gerechtigkeit. Denn selbst als ein
Neonazi-Paar als tatverdächtig verhaftet wird, bedeutet das keine
Genugtuung.
Getragen wird das Drama von einer überragenden Diane Kruger. Der im
niedersächsischen Hildesheim geborene Hollywoodstar von Blockbustern
wie „Troja“ drehte hierfür das erste Mal auf Deutsch. Für ihre Leistung wurde Kruger beim Filmfest in Cannes im Sommer als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.