Badstuber im Glück - Im EM-Finale droht keine neue Gelb-Sperre
Danzig (dpa) - Holger Badstuber kann aufatmen. Der Abwehrspieler des FC Bayern München kann im Halbfinale der Fußball-EM ohne Furcht vor einer erneuten Endspielsperre zur Sache gehen. Ein Schicksal wie im Champions-League-Endspiel gegen den FC Chelsea droht ihm nicht mehr.
Denn im Gegensatz zum Vereinswettbewerb streicht die Europäische Fußball-Union (UEFA) bei der Europameisterschaft nach dem Viertelfinale die bisher angesammelten Gelben Karten.
Badstuber war als einziger deutscher Spieler vorbelastet in das Viertelfinale gegen Griechenland gegangen. Der 23 Jahre alte Innenverteidiger kam beim 4:2-Erfolg am Freitagabend in Danzig ohne eine zweite Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb davon. In der Champions League hatte er das Finale verpasst, weil er zuvor im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid erneut verwarnt worden war.
Bei den möglichen deutschen Halbfinalgegnern England und Italien sind insgesamt 13 Spieler von eine Gelbsperre für die Partie am kommenden Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) in Warschau bedroht. Bei England sind vor dem Spiel am Sonntag (20.45 Uhr/ARD) in Kiew unter anderen Ashley Cole und Scott Parker vorbelastet. Zu den acht bislang einmal verwarnten Italienern zählen Stürmer Mario Balotelli und Torwart Gianluigi Buffon.
Mit der Streichung der Gelben Karten nach dem Viertelfinale soll bei EM-Turnieren verhindert werden, dass Akteure das Endspiel wegen einer möglichen zweiten Verwarnung im Halbfinale verpassen können. Neben Badstuber hatte dieses Schicksal in der Champions League auch seine Bayern-Kollegen David Alaba und Luiz Gustavo ereilt.
Bei Finalsieger FC Chelsea waren ebenfalls drei Akteure wegen Gelb-Sperren in München nicht dabei. „Diese Regelung ist einfach blödsinnig“, hatte auch Bundestrainer Joachim Löw die Gelbe-Karten-Regel in der Champions League kritisiert.