Bahn stärkt für den Weihnachtsverkehr Hauptrouten

Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn setzt zu Weihnachten mehr Züge auf den Hauptrouten ein. Sie reagiert damit auf den starken Zustrom von Reisenden, die angesichts des eisigen Winterwetters von Auto und Flugzeugen auf die Bahn umsteigen.

Von diesem Mittwoch an bis mindestens 29. Dezember werden die Fahrpläne geändert. Auf stark genutzte Verbindungen in Nord-Süd- und Ost-West- Richtung werden mehr Intercitys eingesetzt. Dafür werden Nebenstrecken ausgedünnt.

Zusätzliche Intercitys sollen vor allem auf den Strecken Köln- Ruhrgebiet-Berlin, Hamburg-München und Hamburg-Ruhrgebiet-Stuttgart- Basel eingesetzt werden, sagte der Chef der Bahn-Fernverkehrstochter, Berthold Huber. Die Fahrzeiten der Sonderzüge und die anderen Änderungen sind im Internet unter www.bahn.de einsehbar. Auf den Routen, die jetzt verstärkt werden, seien bis zu 30 Prozent mehr Reisende unterwegs gewesen als im Vorjahreszeitraum.

Seit dem Wintereinbruch Anfang Dezember habe die Bahn eine halbe Million zusätzlicher Buchungen gezählt, berichtete das Unternehmen. Derzeit kauften täglich rund 50 000 Fahrgäste mehr als sonst ein Bahnticket, freitags seien es sogar bis zu 100 000 Zusatzbuchungen auf den Hauptstrecken.

Vorstandsmitglied Ulrich Homburg sagte, die Bahn wolle trotz ihres Engpasses bei den einsetzbaren ICE möglichst alle Fahrgäste an ihr Ziel bringen. „Mit den aktuellen Fahrplanänderungen wollen wir überbesetzte Züge auf den Hauptstrecken vermeiden und dennoch auf den Nebenstrecken keinen Fahrgast stehen lassen.“

Bahnfahrer mussten auch am Dienstag mit Verspätungen leben, einige Züge fielen auch aus. Huber berichtete, wegen aufgewirbelter Schottersteine auf vereisten Strecken seien derzeit etwa 20 ICE- Triebköpfe in den Werkstätten. Häufige Kontrollen der Achsen führen dazu, dass die Bahn so gut wie keine Reserve bei ihrer ICE-Flotte hat.

Auf der IC-Linie Köln-Leipzig entfällt ab Mittwoch der Intercity zwischen Hannover und Leipzig alle zwei Stunden. Stattdessen fahren zwischen Hannover und Magdeburg Regio-Züge. Reisende von und nach Leipzig müssen in Berlin umsteigen und brauchen insgesamt 50 Minuten länger bis ans Ziel. Ausgedünnte wird auch die IC-Linie von Nürnberg nach Karlsruhe. Dort verkehren die Züge ab Mittwoch nur noch alle vier statt alle zwei Stunden. Als Ersatz fahren am 22. und 23. Dezember Regio-Züge zwischen Stuttgart und Nürnberg.

Durch die Änderungen können auf Teilstrecken bereits gebuchte Reservierungen verloren gehen. Diese würden von der Bahn erstattet, sagte Huber. Man wolle sich generell kulant zeigen.