Bankenverband: Probleme bei Rückzahlung von Finanzhilfen

Berlin (dpa) - Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken, Michael Kemmer, hält einen Zahlungsausfall bei den Ländern unter dem EU-Rettungsschirm für denkbar.

„Es gibt schon eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass es hier langfristig Probleme bei der Rückzahlung geben könnte“, sagte Kemmer am Freitag dem „Deutschlandfunk“. Nach Griechenland und Irland muss nun auch Portugal Milliardenhilfen in Anspruch nehmen, um eine Staatspleite zu verhindern.

Von 2013 an sehe der europäische Stabilitätsmechanismus vor, dass die Gläubiger beteiligt werden könnten. Dann müssten auch die Investoren der Länder Ausfälle mittragen. Für deutsche Banken sieht Kemmer aber keine dramatischen Konsequenzen: Diese seien nur „in überschaubarem Umfang“ in diesen Ländern engagiert. „Aber es tut wahrscheinlich jeder gut daran, heute schon mal zu überlegen und zu kalkulieren, was das für ihn bedeuten könnte.“

Kemmer zufolge ist eine „Transferunion“ zwar nicht wünschenswert, aber bereits teilweise Wirklichkeit in der Euro-Zone. „Eine gemeinsame Währung ohne eine gemeinsame Finanzpolitik geht eigentlich nicht.“