Stichwort: Ratingagenturen und ihre Buchstabencodes

Frankfurt/Main (dpa) - Ratingagenturen bewerten die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, Banken und Staaten - wie die von Portugal, die am Dienstag von Moody's um eine Stufe abgesenkt wurde. Dabei fließen veröffentlichte Zahlen ebenso ein wie Brancheneinschätzungen.

Die weltweit einflussreichsten Ratingagenturen sind Standard & Poor's (S&P), Moody's und Fitch.

Je schlechter sie die Bonität eines Marktteilnehmers beurteilen, desto teurer und schwieriger wird es für diesen, sich Geld zu besorgen. Die Refinanzierungskosten steigen, schlimmstenfalls ziehen Geldgeber ihr Kapital ab. Am Rating orientieren sich nicht nur Banken, sondern zum Beispiel auch institutionelle Investoren.

Für ihre Einstufungen verwenden die Agenturen Buchstabencodes. Die Skala beginnt beispielsweise bei Standard & Poor's und Fitch mit der Bestnote AAA (Englisch: „Triple A“). Es folgen AA, A, BBB, BB, B, CCC, CC, C. Die meisten Stufen können mit Plus- und Minuszeichen noch feiner unterteilt werden. Ab BB+ beginnt der spekulative Bereich, der auch „Ramsch“ (englisch: „Junk“) genannt wird. Die Skala reicht bis D - das bedeutet, dass ein Ausfall des Schuldners eingetreten ist.

Kritiker bemängeln, es bleibe oft unklar, welcher Anteil der Bonitätseinstufungen (Ratings) Mathematik und was Meinung ist. In der Finanzkrise wurde Ratingagenturen an den Pranger gestellt: Weil sie Ramschpapiere als sichere Geldanlage anpriesen, wurde ihnen eine Mitschuld an der Krise gegeben.