Bauernverband: Importeur schuld am Schimmelpilz-Skandal

Berlin (dpa) - Der Generalsekretär des Bauernverbandes, Helmut Born, sieht die Schuld im gegenwärtigen Schimmelpilz-Skandal beim Importeur. „Schuld ist in Lebensmittel-Skandalen immer derjenige, der unmittelbar für das Produkt Verantwortung trägt“, sagte Born der Nachrichtenagentur dpa am Samstag.

Im Fall des verseuchten Futtermaises habe ein großer Getreideimporteur offenbar eine große Charge Mais mit zu hohen Werten Aflatoxin in Serbien gekauft. Diese habe er an Futtermittelwerke weitergeliefert. „Das durfte er nicht. Das ist schlicht und einfach gesetzeswidrig“, erklärte Born. Damit sei die Schuldfrage eindeutig. Rechtliche Konsequenzen ließ Born offen.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass 45 000 Tonnen Mais mit dem krebserregenden Schimmelpilz importiert worden sind. 10 000 Tonnen wurden zu Tierfutter weiterverarbeitet und an Landwirte ausgeliefert. Am stärksten betroffen ist Niedersachsen, dort sind Hunderte Milchbetriebe gesperrt.

Über das Wochenende wird in Niedersachsen nach Angaben von Born sämtliche Laborkapazität auf die Untersuchungen von Milchproben ausgerichtet. Bislang habe es bis auf eine Probe in der vergangenen Woche keine weiteren Überschreitungen von Grenzwerten gegeben. Sollte Milch mit unzulässigen Werten entdeckt werden, würde diese in einer Tierkörperbeseitigungsanlage verbrannt.

Lebensmittel-Kontrollen sollten besser dort konzentriert werden, wo sie eine hohe Wirkung entfalten, sagte Born. Das sind in diesem Fall Eigenkontrollen des Hamburger Importeurs sowie staatliche Kontrollen. Sollte sich herausstellen, dass das Versäumnis an Personalknappheit gelegen habe, dann müsse gehandelt werden.