Auch Gladbach mit drei Punkten Bayern siegen wieder - 4:1 gegen Eindhoven
München (dpa) - Beim FC Bayern München wird wieder gejubelt und Tempofußball gespielt. Der deutsche Fußball-Meister schlug beim 4:1 (2:1) gegen die PSV Eindhoven nach zuvor drei sieglosen Pflichtspielen wieder eine dynamische Gangart an.
Mit sechs Punkten zur Halbzeit der Gruppenphase in der Champions League nehmen die Münchner Kurs auf das Achtelfinale. Thomas Müller (13. Minute), Joshua Kimmich (21.), Robert Lewandowski (59.) und der herausragende Arjen Robben (84.) bauten mit ihren Toren am Mittwochabend vor 70 000 Zuschauern den Königsklassen-Rekord auf 14 Heimsiege nacheinander aus.
Auch Mönchengladbach überzeugte in der Gruppe C durch ein 2:0 (0:0) bei Celtic Glasgow. Die Borussen waren mit den ersten drei Punkten die Chancen auf das Achtelfinale.
Allerdings schmälerte eine Phase der Sorglosigkeit den positiven Gesamteindruck. Der niederländische Meister hätte kurz vor und nach der Pause nicht nur das Anschlusstor von Luciano Narsingh (41.) erzielen können. „Ich fand Mentalität, Einstellung heute über einen Großteil des Spiels gut, deshalb kommen so Phasen vor“, sagte Mats Hummels. „Das war die Reaktion, die ich erwartet habe von der Mannschaft. Wir haben gut gespielt“, sagte Trainer Carlo Ancelotti.
Torschütze Robben urteilte: „Wir haben zwischendurch ein bisschen die Kontrolle verloren, aber am Ende haben wir verdient gewonnen.“ In zwei Wochen steht für die Münchner das Rückspiel in Eindhoven an. Durch den Heimsieg festigten die Bayern in der Gruppe D mit nun sechs Zählern Rang zwei hinter Tabellenführer Atlético Madrid.
Ancelotti blieb seiner Linie trotz den jüngsten Misserfolgen treu. „Wir müssen die Einstellung wechseln, nicht die Spieler“, hatte er angekündigt. Erwartungsgemäß kehrte Robert Lewandowski in die Startelf zurück. Ansonsten bekam die gleiche Mannschaft wie beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt die Chance, sich anders zu präsentieren.
Und tatsächlich zeigte das Team von Beginn an die von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge geforderte „andere Gangart“. Der Rekordmeister spielte mit viel mehr Zug zum Tor und deutlich mehr Tempo als zuletzt. Schon in der 13. Minute erzielte der in der Bundesliga noch torlose Müller die verdiente Führung: Nach einer schnell ausgeführten Ecke von Robben konnte er aus kurzer Distanz einschieben. Und die spielfreudigen Münchner wollten nachlegen und hielten den Druck hoch.
„Aufgrund des Spielflusses hat es heute schon Spaß gemacht auf dem Platz zu stehen“, sagte Müller. „Wir haben von der ersten Minute an Gas gegeben.“ Die PSV-Defensive war sichtlich überfordert und hatte dem Druck kaum etwas entgegenzusetzen. Belohnt wurden die Bemühungen schließlich durch Nationalspieler Kimmich, der nach Vorlage von Alaba per Kopf zum verdienten 2:0 (21.) traf. Für den Youngster war es im elften Pflichtspiel sein siebtes Tor für die Bayern in dieser Saison.
Und die extrem spielfreudigen Münchner ließen nicht nach, sondern erspielten sich fast im Minutentakt Abschlussaktionen. Kimmich (29.) und der starke Robben gegen seinen Ex-Club (31.) hatten weitere gute Möglichkeiten, scheiterten aber am starken PSV-Torwart Jeroen Zoet.
Den guten Eindruck trübten dann Sorglosigkeiten in der Endphase der ersten Halbzeit. Glück hatten die Münchner, als der Unparteiische ein Tor von Gaston Pereiro wegen einer vermeintlichen Abseitsposition fälschlicherweise nicht anerkannte (39.). Zwei Minuten später hebelte Davy Pröpper die Bayern-Defensive mit einem einfachen Steilpass aus, Stürmer Narsingh erzielte das mit einem platzierten Schuss das 1:2.
Nach der Pause vergab Lewandowski zunächst nach feinem Zuspiel von Thiago freistehend das 3:1 (47.). Doch danach setzten sich die Nachlässigkeiten bei den Bayern fort: Erst hatte der Ex-Gladbacher Luuk de Jong eine gute Kopfballchance (48.), dann musste Neuer gegen Pereiro mit einem starken Reflex den Ausgleich verhindern (52.).
Die Wackelphase endete mit einem Kopfballtor von Lewandowski (59.), der nach einem schönen Solo von Robben den Abpraller verwertete. Danach präsentierten sich die Münchner zwar weiterhin offensiv dominant und mit vielen gelungenen Kombinationen, aber defensiv für ein Spitzenteam viel zu anfällig und nicht stabil genug. Der starke Robben beseitige schließlich die letzten Zweifel am Sieg (84.).