Brooks: Privatdetektive waren Standard bei Zeitungen
London (dpa) - Die Beschäftigung von Privatdetektiven war nach Angaben der früheren Chefin des Skandalblattes „News of the World“ über Jahre bei britischen Zeitungen weit verbreitet.
Sie habe gewusst, dass auch das zum Konzern von Medienmogul Rupert Murdoch gehörende Sonntagsblatt Ende der 1990er Jahre Privatermittler beschäftige, so wie „jede andere Zeitung“ auch, sagte Rebekah Brooks vor einem Untersuchungsausschuss des britischen Parlamentes.
Allerdings sei in ihrer Zeit als Chefredakteurin ihres Wissens nach dabei alles mit rechten Dingen zugegangen. Außerdem seien die Ermittler im Zusammenhang mit einer Kampagne der Zeitung gegen Pädophile und damit für einen legitimen Grund im Einsatz gewesen.
Brooks war nach ihrer Zeit als Chefredakteurin bei „News of the World“ zur Top-Managerin in Murdochs britischem Konzernarm News International aufgestiegen. Im Zuge des Skandals um illegale Abhör- und Bestechungsmethoden bei der Zeitung war sie vor wenigen Tagen zurückgetreten und von der Polizei verhört worden. Sie hatte abgestritten, von illegalen Methoden gewusst zu haben. Vor dem Ausschuss betonte sie erneut, dass sie nicht in die Zahlung von Bestechungsgeldern an Polizei verwickelt gewesen sei.
Die 43-Jährige sagte, dass die Aufklärung der teilweise bereits seit Jahren bekannten Vorgänge in der Redaktion der inzwischen eingestellten „News of the World“ schneller vonstatten hätten gehen müssen. „Natürlich bereue ich einiges“, sagte sie auch mit Blick auf die Tatsache, dass das Handy eines jungen Mordopfers angezapft worden war. Sie habe davon aber nichts gewusst und sei genauso geschockt darüber wie jeder andere.