CDU-Vize Klöckner will niedrigere Standards für Flüchtlingsheime
Mainz (dpa) - Angesichts des Mangels an Flüchtlingsunterkünften dringt die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner auf ein Senken der Standards für solche Gebäude.
„Wir brauchen eine pragmatische Anpassung von Standards bei der Genehmigung und dem Bau von Flüchtlingsunterkünften in den Kommunen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
„Die Gebäude müssen natürlich sicher und menschenwürdig sein, aber die Frage ist: Muss ein Gebäude unbedingt perfekt sein und allen Normen entsprechen, oder ist es nicht wichtiger, dass Menschen, die um ihr Leben gebangt haben, sicher unterkommen?“ Ziel müsse sein, leerstehende Gebäude schneller zu nutzen. „Zelte sind keine Lösung und schon gar nicht im Winter.“ In Deutschland werden in diesem Jahr mindestens 450 000 Flüchtlinge erwartet.
Klöckner, die auch CDU-Landesvorsitzende in Rheinland-Pfalz ist, sieht das Taschengeld, das Asylsuchende bekommen, kritisch. „Für viele Menschen aus sicheren Herkunftsländern und für die, die keinerlei Aussicht auf Asylanerkennung in unserem Land haben, sind die Geldleistungen verständlicherweise ein Anreiz, nach Deutschland zu kommen“, sagte sie. „Aber wir müssen erreichen, dass Menschen ohne Bleibeperspektive erst gar nicht aus ihrem Land ausreisen. Deshalb sollten wir darüber nachdenken, Sachleistungen statt Geldleistungen auszugeben.“