Chronologie: Der Pferdefleisch-Skandal in Europa
Berlin (dpa) - Der europaweite Pferdefleisch-Skandal begann mit Meldungen aus Großbritannien und Irland. Ein Rückblick:
15. Januar 2013: Die irische Lebensmittelaufsicht FSAI teilt mit, in Hamburgern aus britischen und irischen Supermärkten seien Spuren von Pferdefleisch gefunden worden. Zu den Verkäufern der als Rindfleisch gekennzeichneten Burger gehören unter anderem die Discounter Aldi und Lidl.
8. Februar: Laut britischer Lebensmittelaufsicht FSA enthalten als Rindfleisch-Lasagne gekennzeichnete Produkte bis zu 100 Prozent Pferdefleisch. Erste Spuren führen laut FSA zu einem französischen Hersteller, der Fleisch unter anderem aus Rumänien bezieht.
10. Februar: Die schwedische Lebensmittelaufsicht ermittelt gegen einen Tiefkühlhersteller. In Frankreich nehmen nach Medienberichten sechs Supermarktketten Lasagne und andere Fertiggerichte aus dem Sortiment. Rumänien untersucht Schlachthöfe, von denen Pferdefleisch kommen soll.
12. Februar: Die britische Lebensmittelaufsicht schließt zwei Fleischverarbeitungsbetriebe in England und Wales. Dort wurde das Fleisch vermutlich zu Burgern und Kebabs verarbeitet. Bisher sind vor allem Fälle in Großbritannien, Irland, Frankreich, Rumänien, Polen, Luxemburg und Schweden bekannt.
13. Februar: Auch in Deutschland tauchen nun Produkte mit falsch deklariertem Fleisch auf. Die Supermarktkette Real ruft eine Tiefkühl-Lasagne mit Anteilen von Pferdefleisch zurück.
14. Februar: Nach Real entdeckt auch Edeka Pferdefleisch in Fertiggerichten, die nur Rind enthalten sollten. In London wird bekannt, dass Fleisch von Pferden, die mit dem Rheumamittel Phenylbutazon behandelt wurden, vermutlich in die Nahrungskette gelangt ist.
15. Februar: Bei der Fahndung nach falsch deklariertem Pferdefleisch wollen die EU-Staaten nun DNA-Tests von verarbeitetem Rindfleisch machen. Außerdem sollen bei Pferdefleisch Rückstände des Medikaments Phenylbutazon aufgespürt werden.
18. Februar: Die Verbraucherminister von Bund und Ländern vereinbaren einen Zehn-Punkte-Plan gegen Etikettenschwindel bei Lebensmitteln. Unter anderem müssen danach Betrüger künftig mit höheren Strafen rechnen. Vorgesehen sind zudem zusätzliche Kontrollen und mehr Informationen für die Verbraucher.
7. März: Knapp drei Wochen nach Bekanntwerden des Skandals sind die Behörden in Deutschland inzwischen in 126 Fällen fündig geworden. Insgesamt wurden bundesweit rund 2000 amtliche Proben ausgewertet. Es handelt sich meist um tiefgefrorene Fertigprodukte wie Chili con Carne, Spaghetti Bolognese oder Lasagne.