Chronologie des Krieges
Damaskus (dpa) - Seit mehr als fünf Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien. Die wichtigsten Etappen:
März 2011: Eine Demonstration in der Hauptstadt Damaskus setzt eine Protestwelle gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad in Gang. Die Regierung reagiert mit Waffengewalt.
August 2013: Mehr als 1400 Menschen sterben durch Chemiewaffen. Der UN-Sicherheitsrat fordert Damaskus zur Vernichtung der Waffen auf. Syrien beginnt danach mit der Zerstörung seiner Produktionsstätten.
September 2014: Die USA und Verbündete bombardieren erstmals Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Nordostsyrien.
Januar 2015: Nach monatelangen Gefechten mit der Terrormiliz haben kurdische Kämpfer die nordsyrische Stadt Kobane befreit. Es folgen weitere Niederlagen des IS gegen Kurden im Nordosten Syriens.
September 2015: Assads Verbündeter Russland beginnt Luftangriffe in Syrien: nach russischen Angaben auf IS-Stellungen, nach westlicher Darstellung auf gemäßigte Rebellengruppen.
November 2015: In Wien einigen sich die Teilnehmer einer Syrien-Konferenz, darunter der Iran und Russland, auf einen Friedensfahrplan, der eine Übergangsregierung vorsieht.
November 2015: Nach den Anschlägen in Paris bombardiert Frankreich IS-Stellungen in Syrien. Deutschland schickt zur Unterstützung unter anderem Aufklärungs-Tornados. Rund 60 Staaten haben sich bisher zu einem Bündnis gegen den IS zusammengeschlossen.
Januar 2016: In Genf beginnen Friedensgespräche. UN-Sondervermittler Staffan de Mistura verhandelt mit den Delegationen getrennt, direkte Gespräche lehnen beide Seiten ab. Sie werden nach der dritten Runde im April auf Eis gelegt.
Februar 2016: Die USA, Russland und wichtige Regionalmächte handeln in München eine Waffenruhe für Syrien aus, die jedoch vor allem in der nordsyrischen Großstadt Aleppo immer wieder gebrochen wird. Regierungstruppen kappen die wichtigste Nachschubroute der Rebellen aus der Türkei. Zehntausende Menschen fliehen vor den schweren Gefechten in der Region.
März 2016: Russlands Präsident Wladimir Putin befiehlt einen Teilabzug der russischen Soldaten aus Syrien. Syrische Regimetruppen erobern die historische Oasenstadt Palmyra vom IS zurück.
Juli 2016: Regierungstruppen kappen die letzte Versorgungsroute in die von Rebellen gehaltenen Stadtviertel von Aleppo und schneiden bis zu 300 000 Menschen von der Außenwelt ab. Rebellen durchbrechen drei Wochen später die Belagerung. Die humanitäre Situation in der umkämpften Stadt wird immer dramatischer. Auch in anderen Kampfgebieten des Landes spitzt sich die Lage zu.
August 2016: Kurdisch geführte Truppen erobern nach wochenlangen Kämpfen gegen den IS die Stadt Manbidsch im Norden Syriens. Mit Panzern und Kampfflugzeugen greift die Türkei in den Bürgerkrieg ein. Zusammen mit Rebellenkämpfern vertreiben die Türken den IS aus dem Grenzort Dscharablus und greifen auch ein von der Kurdenmiliz YPG angeführten Bündnis an. Nach vier Jahren Belagerung übernimmt die syrische Armee die einstige Rebellenhochburg Daraja am Rande der Hauptstadt Damaskus.
September 2016: Die USA und Russland einigen sich erneut auf einen Plan zur Durchsetzung der Waffenruhe sowie für eine politische Lösung des Konflikts. Zudem wollen sie in Syrien militärisch gegen die als Terroristen eingestuften Islamistengruppen kooperieren.