Chronologie: Mord als Propaganda

Kairo (dpa) - Es ist nicht das erste Mal, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ein Video von einem Mord veröffentlicht. Extremisten setzen Geiseltötungen vor laufender Kamera seit Jahren als Propagandamittel ein.

PAKISTAN, Februar 2002: Der US-Journalist Daniel Pearl wird vor laufender Kamera ermordet. Laut „Washington Post“ ist auf einem Video zu sehen, wie ihm die Kehle durchgeschnitten wird. Pearl hatte an einem Artikel über Terrorismus gearbeitet, als er entführt wurde.

IRAK, April 2004: Islamisten erschießen den Italiener Fabrizio Quattrocchi. Ein Film über den Mord wird ins Internet gestellt.

IRAK, Mai 2004: Der US-Geschäftsmann Nicholas Berg wird enthauptet. Das veröffentlichte Video nennen die islamistischen Täter „Abu Mussab al-Sarkawi schlachtet einen Amerikaner“.

SAUDI-ARABIEN, Juni 2004: Ein Video zeigt die Enthauptung des entführten US-Bürgers Paul Johnson durch Al-Kaida-nahe Terroristen.

IRAK, Oktober 2004: Der britische Ingenieur Kenneth Bigley wird von seinen Entführern vor laufender Kamera enthauptet. Einen Monat später taucht ein Video auf, das die Erschießung der muslimischen Britin Margaret Hassan zeigt. Die Leiterin der Hilfsorganisation Care fleht darin vergeblich um ihr Leben.

PAKISTAN, Februar 2009: Extremisten filmen den Mord an einem polnischen Ingenieur. Das Video von der Hinrichtung des knienden Opfers wird in Auszügen vom TV-Nachrichtensender Duniya ausgestrahlt.

SYRIEN, Juni 2013: Der syrisch-katholische Mönch François Mourad wird nach Angaben von Radio Vatikan in der Provinz Idlib von Islamisten enthauptet. Nach Medienberichten umstehen mehrere Menschen das Opfer und filmen die Bluttat mit Handys.

SYRIEN, November 2013: Mit einer grausamen Hinrichtung warnt die Terrormiliz IS die Bevölkerung der Stadt Aleppo vor einer Zusammenarbeit mit dem Regime von Präsident Baschar al-Assad. Ein Video zeigt, wie IS-Kämpfer den Kopf eines vermeintlichen Assad-Anhängers durch die Straßen tragen.

IRAK, Juli 2014: Der IS filmt die Erschießung Dutzender Iraker. Laut „Spiegel“ behaupten die Terroristen, die zivil gekleideten Opfer hätten für die irakische Armee gekämpft. Vermutlich wurde das Massaker in der Stadt Tikrit verübt.