Chronologie: Tödliche Anschläge in der Türkei
Istanbul (dpa) - In der Türkei haben Anschläge schon viele Menschen das Leben gekostet. Einige Fälle aus der jüngeren Vergangenheit:
17./18. August 2016: Bei drei gegen die türkische Polizei und Armee gerichteten Anschlägen in den Provinzen Elazig, Van und Bitlis werden fünf Soldaten, fünf Polizisten und zwei Zivilisten getötet. Es gibt mehr als 200 Verletzte. Ministerpräsident Binali Yildirim macht die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für die Autobomben vor Polizeieinrichtungen verantwortlich, zu denen sich die PKK später auch teilweise bekennt.
Juni 2016: Am internationalen Terminal des Atatürk-Flughafens in Istanbul sprengen sich drei Selbstmordattentäter in die Luft. Sie reißen 45 Menschen mit in den Tod, rund 240 Menschen werden verletzt. Die türkische Regierung macht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verantwortlich.
Juni 2016: Ein Autobomben-Anschlag tötet im Zentrum Istanbuls zwölf Menschen, viele weitere werden verletzt. Bei den Toten handelt es sich um je sechs Polizisten und Zivilisten. Die aus der PKK hervorgegangene militante Splittergruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) bekennt sich zu der Tat.
März 2016: Ein Selbstmordattentäter sprengt sich auf der zentralen Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal in die Luft und reißt vier Menschen mit in den Tod, 39 weitere werden verletzt. Drei der Todesopfer sind Israelis, ein weiteres Opfer ist aus dem Iran. Nach Angaben der türkischen Regierung hatte der Attentäter Verbindungen zum IS. Die Terrormiliz bekannte sich nicht zu der Tat.
März 2016: Bei einem Autobomben-Anschlag in der Hauptstadt Ankara werden mindestens 37 Menschen getötet. Unter den Toten ist mindestens ein Selbstmordattentäter. Zu dem Anschlag bekennt sich später die PKK-Splittergruppe TAK.
Februar 2016: Bei einem Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi im Regierungsviertel von Ankara sterben 30 Menschen, darunter der Selbstmordattentäter. Zu dem Anschlag bekennt sich ebenfalls die PKK-Splittergruppe TAK. Die türkische Regierung macht die PKK und ihren syrischen Ableger YPG für den Anschlag mitverantwortlich.
Januar 2016: Bei einem Anschlag im historischen Zentrum Istanbuls werden zwölf Deutsche getötet. Der Angreifer sprengt sich mitten in einer deutschen Reisegruppe in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee in die Luft. Der Attentäter gehörte nach Angaben der türkischen Regierung dem IS an.
Oktober 2015: Am Rande einer regierungskritischen Demonstration in Ankara reißen zwei Sprengsätze mehr als 100 Menschen in den Tod. Die Staatsanwaltschaft macht den IS verantwortlich.
September 2015: Bei einem Bombenanschlag in Igdir in der Osttürkei werden zwölf Polizeibeamte getötet. Zuvor starben bei einem PKK-Angriff und Gefechten im südosttürkischen Daglica in der Provinz Hakkari 16 Soldaten.
August 2015: Bei einem Bombenanschlag und einem anschließenden Angriff auf eine Polizeiwache in der Millionenmetropole Istanbul werden mindestens vier Menschen getötet. Zwei Frauen greifen zudem das US-Konsulat an, eine wird festgenommen. Sie soll Mitglied der linksextremen Terrororganisation DHKP-C sein.
Juli 2015: Im südtürkischen Grenzort Suruc reißt ein Selbstmordattentäter 33 pro-kurdische Aktivisten mit in den Tod. Die Behörden machen den IS verantwortlich, der sich allerdings nie zu der Tat bekennt.
Juni 2015: Zwei Tage vor der türkischen Parlamentswahl verüben Unbekannte in der südosttürkischen Kurden-Metropole Diyarbakir einen Sprengstoffanschlag auf eine Veranstaltung der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP. Mindestens vier Menschen sterben.
Mai 2013: Bei der Explosion zweier Autobomben in der Grenzstadt Reyhanli werden mehr als 50 Menschen getötet. Die Regierung beschuldigt türkische Linksextremisten mit Kontakten zum Regime im benachbarten Syrien.