Das Ausland: Europaweit Frost und Frust zum Fest
Berlin (dpa) - Nicht nur in Deutschland haben Schnee und Eis an Heiligabend den Reiseverkehr stark behindert. Ein Überblick über die Situation an Heiligabend in anderen europäischen Ländern:
FRANKREICH: Etwa 2000 Passagiere sitzen auf dem Pariser Großflughafen Charles de Gaulle fest. Mindestens ein Drittel der etwa 1200 geplanten Flüge fällt aus. Der Grund: Enteisungsmittel für die Flieger fehlt. Als ein Hallendach unter den Schneemassen nachzugeben droht, wird ein Terminal geräumt. Es ist das selbe, dessen Dach 2004 einstürzte und vier Menschen tötete. Am Nachmittag ist im Norden auch der Straßenverkehr behindert. Ein Regionalzug zwischen Amiens und Tergnier bleibt bereits in der Nacht liegen - die Passagiere warten stundenlang auf Hilfe. In den Ardennen, Pyrenäen und der südwestlichen Region Dordogne sind hunderte Haushalte ohne Strom.
BELGIEN: Auf den Autobahnen im Süden Belgiens gilt weiterhin ein am Vortag verhängtes Fahrverbot für Lastwagen. Zahlreiche Lastwagen stecken jedoch nun auf Schnellstraßen und auf Landstraßen fest. Der Bahnverkehr ist erheblich gestört. Auf vielen Strecken kommen die Züge nur langsam voran. In der Hauptstadt Brüssel bleiben Straßenbahnen und Busse in den Depots.
NIEDERLANDE: Nach starkem Schneefall ist vorübergehend der Airport von Eindhoven geschlossen. Im Süden des Landes kommt der öffentliche Busverkehr zum Erliegen. Die Behörden rufen alle Lastwagenfahrer auf, die Straßen in den Provinzen Limburg und Nordbrabant zu meiden.
ITALIEN: Die Lagunenstadt Venedig meldet nach heftigem Regen in der Nacht zu Heiligabend, dass mehr als die Hälfte der Stadt überflutet ist. Betroffen sind vor allem die niedrigeren Gebiete der Stadt, darunter der weltberühmte Markusplatz. In der Liste der stärksten Hochwasser Venedigs rangiert die Flut zunächst auf Platz 13.
GROSSBRITANNIEN: In Großbritannien, wo das Weihnachtsfest erst am 25. Dezember gefeiert wird, haben am Heiligen Abend zahlreiche Züge Verspätung. Nach Angaben der Vereinigung der Eisenbahnunternehmen sind etwa 20 Prozent der Züge zu spät, etwa zehn Prozent fallen ganz aus. Die Meteorologen warnen die Autofahrer vor glatten Straßen. Der Flugverkehr hat sich dagegen am Freitag nach tagelangem Chaos weitgehend normalisiert. In London-Heathrow können fast alle Maschinen planmäßig starten, wie der Flughafen mitteilt.
ÖSTERREICH: In Österreich gibt es zu Weihnachten Tauwetter und nur stellenweise Schnee. In einigen Skigebieten, vor allem in Tirol, steigt die Lawinengefahr.
BULGARIEN: Die Bulgaren haben dagegen zum Fest fast frühlingshaftes Wetter. Am Mittag herrschen 15 Grad in Achtopol am Schwarzen Meer. Über die Weihnachtsfeiertage soll es allerdings auch regnen.