„Deepwater Horizon“: Folgen einer Katastrophe
Berlin (dpa) - Die Explosion der vom BP-Konzern geleasten Bohrinsel „Deepwater Horizon“ am 20. April 2010 hat die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der USA ausgelöst. Bei dem Unglück sterben elf Menschen, zwei weitere kommen später bei Rettungsarbeiten ums Leben.
Die Folgen der Katastrophe:
UMWELT: Mehr als 1000 Kilometer Küste in den Bundesstaaten Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida werden verschmutzt. Hunderttausende Tiere wie Meeressäuger, Fische, Pelikane und Schildkröten sterben an den Folgen. Aus einem Leck in 1500 Meter Tiefe waren fünf Monate lang insgesamt bis zu 780 Millionen Liter Erdöl in den Golf von Mexiko gesprudelt. Bei Fischern und Anwohnern des Katastrophengebiets bleibt die Sorge um Spätschäden infolge des Öls und knapp sieben Millionen Liter chemischer Öl-Bekämpfungsmittel.
TOURISMUS: Auch bekannte Urlauber-Strände am Mississippi-Delta wie Grand Isle werden mit Öl verseucht und sind lange gesperrt. Nach Berechnungen des britischen Wirtschaftsinstituts Oxford Economics droht der Tourismusbranche im Süden der USA wegen der Ölpest ein Verlust von 23 Milliarden Dollar binnen drei Jahren.
FISCHEREI: Das Gebiet um die Unfallstelle ist wochenlang für den Fischfang gesperrt. Die küstennahe Muschel- und Krabbenfischerei bleibt zwar erlaubt, der Markt bricht allerdings zeitweise zusammen: Kaum jemand will Meeresfrüchte aus dem Katastrophengebiet kaufen.
SCHULD: Zur Schuldfrage erklärt die von US-Präsident Barack Obama eingesetzte Untersuchungskommission in ihrem Abschlussbericht: Die Katastrophe war „vorhersehbar und vermeidbar“. Die Behörden seien mitverantwortlich gewesen, die Hauptschuld liege aber bei den beteiligten Firmen BP, Transocean und Halliburton. Wegen wirtschaftlicher Schäden durch die Katastrophe haben 120 000 Bürger, Firmen und Behörden Ansprüche gegen BP geltend gemacht.